Beiträge von woaschdsubb

    M.E. hast du nur die Möglichkeit, den Träger zu überbiegen, Hefter zu setzen (nicht nur außen) und dann würde ich von innen nach außen schweißen.

    Das Problem ist halt, daß das Ergebnis nicht leicht vorhergesagt werden kann, sprich wieviel du überbiegen mußt.

    Danke, daumen_blau.gif

    so habe ich es letztlich ja gemacht, nur dass es noch nicht genug überbogen war. Aber deine Erläuterungen helfen schon mal beim Verständnis. Mal schauen wann ich wieder son einen Träger bauen muss ... :/

    Ich verstehe die Beschreibung so, daß Michael die Lieblingstechnik der Autopfuscher angewendet hat, um Strecken oder Stauchen zu vermeiden. Google mal nach "Universalradlauf".

    Genau so habe ich gemacht. ...also diese Technik, nicht gepfuscht :D

    Hätte man da was durch die Schweißrichtung ausrichten können?


    Um Missverständnisse zu vermeiden: Der Stich ist die Höhe des Bogens, also die 50 mm in meiner Zeichnung.

    Durch das Schweißen hat sich der Träger gerade gezogen, und aus den 50 mm wurden nur noch 10 mm.

    danke das ist nett, aber mir gehts ja in erster Linie darum mir das selbst zusammenreimen zu können.

    Das nächste Projekt wird noch warten müssen, da ich wegen Hausbau ziemlich eingespannt bin.

    Ich hätte aber gern gewusst wie ich das bereits abgeschlossene Projekt besser hätte machen können:

    Es handelt sich um einen Winkelstahl 100x100; Materialstärke 10mm; vermutlich S235; verzinkt. Der ist bei der Terrassentür als Träger für den Klinkerbogen zum Einsatz gekommen. (die bereits angeschweißten Flachstähle für die Montage an der Wand spielen hier keine weitere Rolle.)

    Ich wollte passend zu den anderen Fenstern aus dem ursprünglich geraden Winkelstahl einen Bogen mit einem Stich von ca. 50 mm machen. Dazu habe ich eine Seite des Winkelstahls ca. alle 12 cm bis zur Mitte eingeflext und dann mit Schraubzwingen gegen 4 oder 5 Kanthhölzer in die gewünschte Form gebogen. Anschließend habe ich mit E-Hand die Schlitze von von beiden Seiten wieder zu geschweißt. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern in welche Richtung ich die Schlitz geschweißt habe.

    Nach Abkühlen und Ausspannen waren gerade noch 10 mm Stich übrig X/

    Ich habe dann einen zweiten Versuch gestartet (geflext), ca. 30 mm mehr Bogen als Zugabe gegeben und zuerst die Enden der Schlitze zu gepunktet. Erst dann habe ich die Schlitze wieder zu geschweißt. Auf diese Weise hatte ich immerhin noch 35 mm Stich nach dem Ausspannen. motzki.gif


    Ich habs dann so gelassen, das war noch akzeptabel, auch wenn die Bogenform nicht ganz ideal war. Aber ich hatte und habe halt noch viel mehr Baustellen.

    Wie hätte ich denn hier besser vorgehen sollen?

    Hallo,

    ich bin Michael, wohne am Niederrhein und lese seit der Anschaffung eines WIG-Schweißgeräts hier den einen oder anderen Betrag mit. Das hat mir auch bei meinen Schweißfertigkeiten schon sehr geholfen. Nicht dass meine Nähte sonderlich voerzeigbar wären, aber immerhin komme ich mittlerweile recht zuverlässig bis zur Wurzel und habe nur noch selten Flanken-Bindungsfehler. Durch die ansteigende Routine bekomme ich die Nähte auch mit immer weniger Wärmeeintrag hin.

    Seitdem nervt mich der Verzug aber immer mehr. Ich weiß zwar, dass ein anderer Schweißprozess wie MAG da viel helfen kann, aber ich möchte lieber systematisch die anderen Bereich der Schweißkunst (richtiges Konstruieren, richtige Schweißfolge, etc) tatsächlich erlernen. Das würde dann auch noch mal beim Verzug mit MAG Schweißen helfen, wenn ich mir in Zukunft mal ein Gerät hole.

    Ich lese zwar in einigen Threads vereinzelte Tipps dazu, aber oft ist das ohne Bilder und ohne Erläuterungen der dahinter liegenden Grundlagen. Auf diese Weise dauert mir der Lernprozess zu lange.

    Daher die frage ob mir jemand ein gutes Buch oder Ausbildungshefte oder sonstwas empfehlen kann, die diese Themen nicht nur oberflächlich anreißen, insbesondere die Schweißfolge. n055.gif

    Üblicherweise benetzen Metallschmelzen dicht gesinterte Oxidkeramiken nicht, solange es nicht zu einer chemischen Reaktion kommt.

    Bei Nicht-Oxidkeramiken wie SiC würde ich auf ein ähnliches Verhalten tippen. Das Hochkriechen funktioniert prinzipiell nur bei sehr engen Gefäßen (Kapillaren) maximal im mm Bereich. Benetzung hängt von der Oberflächenenergie der beteiligten Stoffe ab, inkl. der umgebenden Atmosphäre. Vereinfacht gesagt benetzen sich chemisch ähnliche Substanzen leichter. Also Metallschmelzen auf anderen Metallen oder Glasschmelzen auf Keramik. Gibt aber wie immer (scheinbare) Ausnahmen wie Email (Glas auf Metall).

    Wie bereits geschrieben ist die Schweißgeschwindigkeit der große Nachteil, da der Wärmeeintrag zunimmt.

    Hier befasst sich Jody mit dem Thema Tig Welding Steel and Controlling Heat Input - YouTube

    und zeigt wie man ggf. das ganze etwas optimieren kann.

    Quintessenz: Stromstärke hoch und schweiß so schnell du kannst.

    Zum Schluss legt er den Draht einfach nur auf und brät drüber. Sieht halt nicht mehr wie eine typische WIG Naht aus, aber du willst ja ohnehin verschleifen.

    Danach wäre, nach meinem Verständniss, doch ersteres (Anschliffwinkel 75°) gerade für eine Kehlnaht bei Blechdicken zwischen 4 und 6 mm geeignet.

    Bei 30° geht die Flamme doch eher in die Breite und wirkt nicht so tief.

    Sollte es für das Kehlnahtschweißen nicht genau umgekehrt sein (großer Anschliffwinkel 75°) ?


    BG - Reinhard

    Ich habe kürzlich Versuche mit verschiedenen Schliffwinkeln gemacht. Ich wollte einen möglichst tiefen Einbrand bei Kehlnähten über die Wurzel hinaus erreichen.

    Einmal habe ich den Lichtbogen nur über ein Blech gehalten, dann eine Raupe aufs Blech gelegt und zum Schluss eine Kehlnaht gezogen. Ergebnis für mich: Ja, ein größerer, stumpferer Winkel gibt ein etwas schmaleren Lichtbogen und hat demnach auch tieferen Einbrand. Aber der Effekt war nicht so stark wie ich es mir erhofft hatte. Bedeutender war, dass die Fokussierung bzw. Stabilität des Lichtbogens schlechter wurde. Irgendwo > 90° fing er sogar an bei geringeren Strömen, an der Nadel umher zu wandern. Das erinnerte ein bisschen dann diese Blitzkugeln. Bei einer Kehlnaht wurde das noch schlimmer, da sich der Lichtbogen scheinbar nicht zwischen den beiden Blechen entscheiden konnte. So was in der Art könnte ich mir bei dir auch vorstellen.

    Stell doch mal ein Bild einer frisch geschliffenen Spitze ein.

    Dazu kommt, dass ich mit einer spitzeren Nadel den Lichtbogen in der Kehle besser sehe und dadurch auch näher ran komme. Mit der stumpferen Spitze komme ich häufiger ins Schmelzbad.

    Bei spitz rede ich hier von Winkeln ungefähr zwischen 20° und 40°. Der exakte Winkel ist auch aus meiner Sicht nur Feintuning.

    Im übrigen finde ich es klasse, dass du hier deine nicht gelungenen Nähte reinstellst. Über die anschließende Diskussion kann man als Anfänger sehr viel lernen. daumen_braun.gif

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