Beiträge von Toenne

    Das klingt für mich schon irgendwie pneumatisch?

    Und was heisst eigentlich "Schweißen mit 45A DC mit 316L Stahl"?

    Weiterhin "Auch die Flasche kann ausgegrenzt werden da nach der ersten Flasche 3 weitere folgten" - hast du die Schutzgasbuddel etwa an diesem Druckminderer angeschlossen? Der ist nur für den Kompressoranschluss beim Plasmaschneiden, fürs Schutzgas brauchst du einen anderen mit Durchflussmesser.

    Momentan blicke ich bei deiner Beschreibung noch nicht recht durch.

    Ich muss den Faden nochmal aus der Versenkung holen.

    Vor geraumer Zeit ging das ganze Spielchen wieder von vorne los. Ich will euch gar nicht mit der kompletten Fehlersuche langweilen, ich weis schon gar nicht mehr wie oft ich das Ding zerlegt und Bauteile ausgelötet und geprüft habe. Die Lösung habe ich dann - wie so oft - eher durch Zufall gefunden.

    Die Maschine hat hinter dem Block mit der Ausgangs-H-Brücke einen fetten Lastwiderstand, in meinem Fall 220Ohm/50W. Dieser ist mit dem Gemüse auf der oberen Platine der H-Brücke verbunden.

    r1.jpg

    Bei einem meiner Tests hatte ich vergessen diesen Widerstand wieder anzustecken - und plötzlich zündete der Lichtbogen fehlerlos.

    Bislang hatte ich diesen Part des Geräts schlicht ignoriert, also mal im Schaltplan geschaut was das eigentlich für ein Zeugs ist.

    h2.jpg

    Offensichtlich eine Art Überspannungsschutz der bei Spannungen höher der Durchbruchspannung der Surpressordiode ganz links die Ausgangsspannung des Inverters kurzschliesst. Surpressordioden sind ja eine Art Zenerdiode, nur erheblich schneller und auch schneller als Varistoren (näheres verraten Wikipedia und Google). Und tatsächlich konnte ich am Oszi regelmässige kurze Spannungseinbrüche erkennen die offensichtlich dafür sorgten dass der Lichtbogen ständig gleich wieder zusammenbricht.

    Der MOSFet war OK, blieb als nächster Verdächtiger also die Diode. Bei 150V Durchbruchsspannung lässt sich die mit einem Multimeter natürlich nicht mehr zuverlässig testen, zum Glück besitze ich aber einen Isolationstester Uni-T UT-511. Mit dem lassen sich Widerstandswerte bei 100V und 250V Meßspannung testen. Bei ersterer sollte die Diode eigentlich noch sperren, bei letzterer dann leiten. Mit 100V sperrte sie in einer Richtung tatsächlich, in der anderen allerdings hatte sie lediglich ca. 200kOhm (für einen genaueren Wert ist die Anzeige des Uni-T zu grob).

    Lange Rede, gar kein Sinn: Ich habe die Diode ersetzt und das Gerät funktioniert wieder.

    Mal schauen ob dies jetzt endgültig der Fehler war oder ob damit wieder nur der eigentliche Fehler überdeckt wird. Ich kann aber ansonsten keinerlei Auffälligkeit finden, zumindest im Leistungsteil scheint alles so zu funktionieren wie es soll.

    Also falls euer Gerät die gleichen Symptome zeigt: Entweder die Diode oder der MOSFet sind heisse Kandidaten.

    aber gerade wenn ich hier im Forum lese, wieviele Beiträge dann zu Problemen und
    Unklarheiten mit den Chinadingern exisitieren


    Nur als Denkanstoss: Diese Dinger werden schon in ziemlichen Stückzahlen verkauft, da relativiert sich die Anzahl der Beiträge schon ziemlich. Dazu kommt dass die Käufer meist Hobbyisten sind die hier Hilfe suchen, derweil die Käufer der Profigeräte eher gewerblich tätig sind und im Problemfall den Werksservice anrücken lassen, die haben weder Zeit noch Lust selbst Fehler zu suchen. Das heisst aber nicht dass es sie nicht gäbe.
    Ein Stück weit ähnlich wie die ADAC Pannenstatistik: Wer den BMW-eigenen Pannendienst anruft taucht in der ADAC-Statistik nicht auf, hat aber trotzdem eine Panne ;)

    Stromaufnahme WIG DC 19,7 A Stromaufnahme Elektrode DC 30,1 A

    Erläuterung EMV-Klasse:
    Diese Klasse A Schweißeinrichtung ist nicht für den Gebrauch in Wohnbereichen vorgesehen, in denen die Stromversorgung über ein öffentliches Niederspannungs-Versorgungssystem erfolgt.

    Ein Auszug aus dem Datenblatt des Craft Tig von Schweißkraft


    Spielt bezüglich der Absicherung keine Rolle soweit das Gerät einen Schukostecker hat. Denn der und Schukosteckdosen sind nur für 16A zulässig, egal ob privater oder gewerblicher Bereich. Das zielt wahrscheinlich eher auf die LS-Charakteristik ab die im Wohnbereich meist B-Typ ist und im gewerblichen Bereich C-Typ...so der Installateur kein Schnarchsack war der auch da den B-Typ eingesetzt hat. Für Verwendung des C-Typs muss man aber schon sehr sein Augenmerk auf den Schleifenwiderstand legen um im Kurzschlussfall eine zuverlässige Abschaltung zu gewährleisten, einfach so austauschen ist Lotto.

    Zitat

    hatte mal ne Schweißtrafo mit CEE Stecker und nem dazugehörigem Übergangsstecker auf Schuko so wäre es richtig


    Nö, dann wärst du ja genauso weit wie vorher. Denn dann würdest du das Gerät an eine Schukodose mit Absicherung 16A anschliessen.
    Mit Übergangsstecker geht da gar nix, wenn dann müsste am Gerätekabel - ausreichender Querschnitt vorausgesetzt - ein CEE32A Stecker angeschlossen werden bei dem dann halt nur L/N/PE angeschlossen werden. Und der dann logischerweise auch nur an eine entsprechend abgesicherte 32A CEE-Dose passt.

    Was den Auszug aus der BDA angeht: Immerhin, und fachlich richtig. Andere schweigen sich da einfach komplett aus.
    Man muss halt unterscheiden zwischen dem Kurzschlußstrom und der thermischen Auslösung. Bei der thermischen Auslösung ist eine zeitlich befristete Überlastung gestattet, findest du z.B. bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter . So ist es dann möglich das Gerät mit Überstrom zu betreiben solange entsprechende Ausschaltzeiten eingehalten werden...was bei den meisten Geräten alleine durch die ED bei Volllast schon gegeben ist. Sonst gäbe es z.B. gar keine 200A Geräte für 230V am Markt ;)
    Bei dem Gerät besteht aber die Gefahr dass es beim Zünden ebenfalls einen zu hohen Einschaltstrom zieht der den Automaten schmeisst, zumindest beim B-Typ.

    Eigene leidvolle und ganz frische Erfahrung ;).
    Ich bin auf der Suche nach einem möglichst kompakten MIG/MAG und hatte mir ein Gerät 'Ideal' aus Polen bestellt, ein niedliches 180A Gerät. Und hatte auch nicht drauf geachtet, dort sollte die Absicherung sogar 25A 'träge' sein.
    Natürlich war beim Schukostecker 16A eingeprägt, und natürlich ist an 16A beim Zünden sofort der Automat geflogen...

    Anschluss 230V, also wohl Schuko. Absicherung ist aber mit 20A angegeben was schlicht nicht zulässig ist. Und dann auch noch in D-Charakteristik, also Kurzschlußstromauslösung beim 10-20fachen des Nennstroms statt dem 3-5fachen wie bei B-Typ oder 5-10fachen wie beim C-Typ. Kannst dir das Gerät ja mal anschauen, ich wette am Schukostecker sind sogar '16A' eingeprägt...die Osteuropäer sind da recht schmerzbefreit...
    Ergo: Entweder Umbau auf CEE 32A und nur eine Phase nutzen, Festanschluss, unangenehme Gespräche mit der Versicherung wenn die Bude brennt (von Personenschäden rede ich besser gar nicht erst) - oder halt Finger weg.

    Hallo,
    Auch sehr interessant und aus technischer Sichtweise zu nichts zu gebrauchen.


    Ich will dir ja nicht zu nahe treten aber das ist Unfug. Es ist ja schon sensationell dass ein Hersteller überhaupt Pläne rausrückt, da kann ich mit der Herausforderung etwas darüber nachdenken zu müssen durchaus leben.
    Auch Layoutprogramme wie Eagle bieten die Möglichkeit zugunsten der Übersichtlichkeit Leitungen als Bus zu bündeln, das hat schon seinen Sinn. Irreführend ist hier lediglich der rote Punkt der eine elektrische Verbindung suggeriert, da hat der Zeichner entweder nicht durchgeblickt oder sein Layoutprogramm gab es nicht anders her.
    Aber wie gesagt, gut dass es das Layout überhaupt gibt. So reift z.B. gerade der Plan in mir das Teil mit regelbarer AC-Frequenz nachzurüsten, das scheint eine eher übersichtliche Aufgabe zu werden...dank Schaltplan ;) .

    Das ist eine Ansicht die nicht auszurotten ist. Und zwar unabhängig davon ob es um Schweißgeräte, Fräsen oder sonstwas geht.
    Fakt ist: Wer so ein gutes Markengerät hat verkauft es im Normalfall nicht. Wenn doch dann sind die Preise - eben weil die Geräte so selten sind - vollkommen überspannt. Das schaukelt sich von selbst hoch, denn wer etwas verkaufen will googelt natürlich nach aktuellen Preisen. Und findet dann die jenseits-von-gut-und-böse Preise. Und bietet dann sein Gerät ebenfalls zu so einem 'Marktpreis' an.
    Wenn ein Gerät dann doch mal zu halbwegs erträglichem Kurs angeboten wird dann darf man sicher davon ausgehen dass es irgendeine Macke hat oder zumindest vollkommen heruntergeritten ist. Und dann wird man mit den Ersatzteilpreisen der Markenhersteller konfrontiert, da schlägt dann schnell Begeisterung in Frust um.
    Klar, man kann hin und wieder mal Glück haben. Aber dann ist Voraussetzung dass man das Gerät nicht zeitnah benötigt, denn dafür braucht man u.U. monatelange Geduld.
    Daher sehe ich solche 'Kauftipps' immer recht kritisch wenn ein Fragesteller aktuell ein Gerät sucht.

    Ich hatte jetzt ehrlich gesagt keine Lust extra neue Fotos zu schiessen, daher ein vielleicht nicht ganz optimales Bild aus meinem Bestand.
    Wer aufgrund dessen den Kondi trotzdem nicht identifizieren kann lässt ohnehin besser die Finger davon :D .
    Wichtig: Es sind - zumindest bei meinem Gerät - zwei Kondensatoren in einen gemeinsamen Ringkabelschuh gepresst und am Plus (=Masseklemmen) Anschluss angeschraubt. Interessant ist nur der im Bild linke dessen anderes Beinchen mit einem Stück Draht und einem weiteren Ringkabelschuh bei der Einkoppelspule mit untergeklemmt ist.

    Zitat

    blamabel und höchst unseriös


    Blamabel? Ja.
    Höchst unseriös? Da ich keine Lust auf Anwaltspost habe verkneife ich mir diese Aussage. Interessant ist halt dass das Gerät mangels Ersatzteil nicht reparabel gewesen sein soll. Was umgekehrt natürlich die Frage aufwirft: Welche Baugruppe hätte die denn sonst ausgetauscht? Und für wieviel Euronen? Und aufgrund welcher Diagnose? Mich beschleicht nämlich das Gefühl dass gar keine wirkliche Fehlersuche stattfand sondern das eher nach dem Motto lief "Mal ausprobieren...oha, geht ja wirklich nicht. Wird dann wohl wahrscheinlich die Steuerplatine sein, die haben wir sowieso nicht mehr da...also den Deckel gleich wieder zu machen".
    Dass ich das ursprünglich optisch tadellose Gerät dann mit den Macken auf den Bildern zurück erhalten habe passt dann schon wieder ins Bild...ist ja 'eh Schrott, also was solls...
    Ach ja, das ist nicht eine Macke aus zwei Perspektiven sondern es sind je eine vorne und hinten, also insgesamt fast über die gesamte Gehäuselänge.

    Die dicken Linien sind Buslinien, d.h. jeweils mehrere Leitungen zusammenfasst. Was du also als Überbrückung des Kondensators ansiehst ist lediglich die Bündelung zweier Leitungen. Kenntlich gemacht durch den roten Punkt, china-style halt ;) .
    Gilt analog natürlich für die Einkoppelung des HF-Signals.
    Ach ja, was den Kondensatorwert angeht hast du natürlich generell recht. Wobei - und das kannst du nicht wissen - mein Multimeter tendenziell immer zuviel anzeigt.
    Zwei Fakten aber: Das Gerät funktionierte ursprünglich, nach 6 1/2 Jahren und ungefähr 1/2 Jahr Nichtnutzung plötzlich nicht mehr. Und nach Erhöhung der Kapazität funktioniert das Teil besser denn zuvor. Reicht mir eigentlich schon um da irgendeinen Kausalzusammenhang zu sehen, die ursprünglichen Konstrukteure werden an dem Wert ja wahrscheinlich auch etwas gefeilt haben und dann bei 100nF gelandet sein. Ach ja, das Gerät war und ist von innen picobello sauber, wäre ja sonst vielleicht auch noch ein Thema.
    Wie gesagt, mal abwarten wie es mit den 100nF dann funktioniert. Möglicherweise zündet es dann ja wieder schlechter weil das HF-Signal zu stark gedämpft wird, dann schalte ich halt zwei seriell und versuche es mit 50nF.

    Vielleicht hat der Chinese einfach in die falsche Kiste gegriffen und 10 statt 100 myF eingelötet.


    Das glaube ich eher nicht. Im grossen und ganzen und vor allem angesichts des niedrigen Preises ist das Gerät wirklich recht sauber gefertigt, das hat mich eher erstaunt. So einen Fehlgriff halte ich daher für ausgeschlosen. Da ja auch alle Platinen mit 'Stahlwerk' bedruckt sind gehe ich von kundenseitiger Vorgabe aus, über das 'warum' ist es müssig nachzudenken.
    Immerhin sind solche Kisten - nicht zuletzt wegen der Verwendung diskreter Bauteile - noch relativ gut reparabel. Ein Service Manual mit Schaltplänen wäre dabei aber natürlich hilfreich, wenn ein Vertrieb schon nicht selbst prüft und repariert dann wäre es nett, zumindest diese beizulegen. Ist ja nicht so dass hier ein besonderer eigener Entwicklungsaufwand zu schützen wäre, das ist halt der Clone von einem Clone von einem Clone...
    Wenn der neue Kondi da und drin ist gebe ich nochmals Rückmeldung über die Funktion. Es ist ja immerhin möglich dass die 100nF tatsächlich wieder etwas zu viel sind und man z.B. mit 33nF oder 47nF besser fahren würde - Versuch macht kluch. :D

    Ich nehme an ihr habt den Thread im Nachbarforum nicht grossartig weiterverfolgt.
    Ist auch nicht notwendig, denn die Lösung meines Problems war letztlich simpel: In obigem Schaltplan stach mir der Kondensator an den Abgangsklemmen ins Auge (s.Bild): Laut Plan 100nF. Bei meinem Gerät hängen da
    aber nur 10nF?
    In meiner Kruschelkiste habe ich noch zwei 10nF/630V gefunden, also flugs parallel mit dran - zündet sofort und schweisst besser denn je! Die jetzt drei Kondensatoren mit gesamt 30nF werde ich in Kürze durch einen 100nF ersetzen, das sollte es dann gewesen sein.

    An der Stelle auch gerne nochmal erwähnt: Stahlwerk hat das Teil als "aus-Mangel-an-Ersatzteilen-nicht-reparabel" deklariert! Und wollte es auch direkt verschrotten, ich habe dann aber doch um Rücksendung gebeten.
    Dass es überhaupt mal funktionierte ist wohl der Tatsache geschuldet dass der 10nF damals noch frisch war und es so gerade eben funktionierte (so gut wie jetzt ging es aber tatsächlich nie). Nun ist er gealtert, hat nur noch gemessene 8.5nF, und das ist wohl endgültig zu wenig. Warum wurde hier die Bestückung des 'Originals' geändert? Das Ding gibt (bzw. gab) es ja von verschiedensten Herstellern, fast möchte ich wetten dass dort überall der 100nF verbaut ist.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!