Beiträge von schweissperle

    Jep ihr werdet alle recht haben, Hülse oder gar neue Säule wäre wohl besser.

    Eine Frage noch, hab heute einen heißluftfön gekauft, und dabei in der Anleitung entdeckt "für löten/schweißen" - schon klar dass das kein Schweißgerät ist, aber einfach mal so zum verschmelzen (wie wig ohne zusatz) meint ihr wäre das einen Versuch wert? Ein aufsatz mit dünnem Schlitz für die entsprechende Konzentration ist dabei, mehr als schiefgehen kann es eh nicht...

    Ist die Frage ernst gemeint? Die Energie- und Leistungsdichte von so nem Fön ist um Größenordnungen kleiner als die eines Lichtbogens. Das ganze Bauteil wird heiß, aber löten geschweige denn schweißen wirst Du an damit nicht können, an so einem großen Alubauteil erst recht nicht.

    Mit Aluelektroden diesen Schaden reparieren zu wollen, ist, gelinde gesagt, sehr mutig.

    Wie einige meiner Vorredner schrieben: Mit Hülse(n) verstärken. Die Stutzen einbinden. Das ganze mit WIG schweißen. Dann wird das wohl halten.

    Alu mit Elektrode schweißen ist bei Kehl- und Überlappnähten schon eine Kunst für sich. Bei Deiner Stumpfnaht mit Eloxal und derartig dünner Wandung .... hoffnungslos.

    Hat das Gerät einen Fernstelleranschluss - sowas geht mit Pedal am besten. Kann man bei dem Gerät die Wellenform ändern?

    Was bedeutet in Deinem Fall AC Balance 40% ?

    Rote Elektrode, sprich thoriert, ist erstens nicht ungefährlich, zweitens für Aluminium völliger Unfug. Probier eine E3, WLa2 oder WCe2, jeweils in 3,2mm.

    Der Trick beim Alugussschweißen mit WIG besteht darin, den Strom mittels Pedal so zu regeln, daß durch die Reinigungswirkung der positiven Halbwelle der Schmutz zerstäubt bzw. rausgekocht wird, und Du nur minimalen Einbrand erzeugst. Am besten geht das nach meiner bescheidenen Erfahrung folgendermaßen:

    Trapez- oder Dreickstrom wählen.

    Balance auf 45...50% Positivanteil

    8er Gaslinse, nicht mehr wie max. 8l/min Argon 4.6

    Im Idealfall wassergekühlter Brenner

    Schweißnahtvorbereitung sollte klar sein; Rissenden abbohren

    Lichtbogen zünden und mit minimalem Strom ein Schmelzbad erzeugen, Brenner vor und zurück bewegen, solange bis das Schmelzbad SAUBER glänzend ist. Erst dann Zusatz zugeben und diesen mit leicht erhöhtem Strom vorwärtstreiben. Im Zweifel unterbrechen Schmutz ausbürsten und von vorn beginnen. Darauf achten, das Bauteil nicht zu überhitzen. Geduld und Spucke ist hier gefragt.

    Schweißzusatz: Das dir das mit AlMg5 reisst, ist vorprogrammiert. Der ist erstens heißrissempfindlich, zweitens haben Zylinderköpfe legierungstechnisch oft Kupferanteil. Das muss mit AlMg5 in die Hose gehen. Der entstandene Riss in deinem Schweißversuch darf keinesfalls überschweißt werden. Der gehört mechanisch entfernt

    Mein Vorschlag bei Zylinderköpfen: AlSi5 besser ER4943, hin und wieder geht auch AlMg4,5MnZr sehr gut.

    Ich setze seit ca. 20 Jahren solche Schäden instand.

    Im eingebauten Zustand wird das nix, allein schon weil die Kopfdichtung die entstehenden Dehnungen nicht mehr ausgleichen kann. Von Zugänglichkeit gar nicht zu reden. Wenn der Schaden durch Frost entstanden ist, wird auch Korrosion ein Thema sein.

    Da hilft nur eins: Ausbauen und von beiden Seiten begutachten.

    Laserschweißen zählt heute als Königsdisziplin, ist aber kein Allheilmittel. Insbesondere bekommt man den Dreck nicht "rausgekocht". WIG ist bei derartigen Schäden das Mittel der Wahl.

    Ich würde behaupten, daß man mit ner 230er Tetrix auch 10mm Alu braten kann.... Wenn es denn sein muss! 50/50 Mix Ar/He oder gar 100% Helium sowie Mischstrom vorausgesetzt. Ob man das ständig haben muss, ist eine andere Frage. Amperes die Du nicht bezahlt hast, kannst Du im Regelfall auch nicht nutzen.

    Von daher würde ich mich einigen meiner Vorredner anschließen, und das ganze mit Alu Elektroden machen!

    Reinhard,

    ohne Dir auf den Schlips treten zu wollen: darf man fragen, was Du von Beruf bist?

    Wie schon angemerkt wurde, MUSS die Nummer mit dem Hakenschlüssel schief gehen, und zwar mit Ansage. Ein einseitiger Griff / Hebel an Deinem Werkzeug wirds auch nicht tun. Es müssen aus statischen Gründen zwei sein, diese genau gegenüberliegend. Ansonsten bleibt erstens Querkraft übrig, und zweitens wird der dem Hebel zugewandte Zapfen höher beansprucht, als der dem Griff abgewandte Zapfen.

    Aus welchem Stahl hat denn Dein Dreher das neue Werkzeug gefertigt?

    Hallo Reinhard,

    das sagt mir immernoch nicht, was es konkret für ein Bauteil ist. Bei derartig (vermutlich festgegammelten) Verschraubungen hilft bei mir immer Ultraschallbad bei 80°C (unter der Voraussetzung, dass der Ring nicht mit Loctite eingeklebt ist). Danach mehrfach aufheizen und abkühlen und immer wieder graphithaltigen Rostlöser draufsprühen. Wenn das "geklemmte" / "verspannte" Innenteil aus Stahl ist, vor dem Losschrauben das Alugehäuse auf Temperatur bringen.

    und genau deswegen hab ich mir angewöhnt Guss/Motor teile reichlich und lange vorzuwärmen.
    Schweisst sich deutlich besser.

    Dann habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Das "Vorwärmen" mache ich mit dem WIG Brenner ( dewegen Fußpedal ). Damit kocht man den restlichen Dreck, welcher beim mechanischen / chemischen Reinigen nicht aus den Poren kam, raus und reinigt durch den positiven Stromanteil den Schweißbereich. Wichtig dabei ist, das Bauteil nicht zu überhitzen (übermäßiger Verzug). Immer wieder Pause machen und bürsten, Feierabendsyndrom vermeiden.

    AZ61 wäre auch meine Wahl gewesen. In Amiland gibts auch diesen hier https://www.usweldingcorp.net/TDS/tds1308.pdf

    Verfahren WIG AC am besten mit Fußpedal. Vorwärmen würde ich nicht, denn Du wirst aufgrund des Öls in den Poren schon genug Wärme einbringen, bis die erste Raupe gelegt ist.

    Aluguss, der über Jahre (SWM-> Jahrzehnte??) im Öl war ist gelinde gesagt schon besch.... zu schweißen. Magnesium ist noch schlimmer!

    Hi Flensjens, klingt gut, Wäre prima, wenn du dann Info's für mich hättest.

    Schweißperle: Die Idee mit dem Flammspritzen hatten wir auch, aber die darauf spezialisierten Firmen haben alle abgelehnt. Die punktuelle Druckbelastung wäre zu hoch.
    Ich habe noch in Erfahrung gebracht, das der Schweißer damals mit "artgleichem" Material geschweißt hat, dadurch war ein Nitrieren nach dem Schleifen möglich und die Reibungsverhältnisse zu den Kipphebeln wie gehabt. Das wäre mir am Liebsten.

    Stahlwellen fertigen wir für die ganz extremen Steuerzeiten in Rennsport. :up:
    Ist allerdings keine preiswerte Sache. Lohnt sich wirklich nur für Einzelfälle.

    extreme (sprich längere) Steuerzeiten haben per se erst mal nichts mit der Hertzschen Pressung zu tun (die wird nämlich bei konstantem Hub kleiner). Wenn Du bei spezialisierten Firmen angefragt hast, können diese bestimmt auch zulässige Werte angeben.

    Bei artgleichem Zusatz sehen die Schweißraupen auch eher "gussartig" aus, nicht so wie das was Du gezeigt hast. Desweiteren geht artgleich nach meinem Kenntnisstand nur autogen, Deine Bilder lassen aber auf hochlegierten Zusatz und WIG schließen.

    Ich lasse mich aber auch gern eines besseren belehren.

    Gussschweißerei ist ansich schon nicht einfach. Insbesondere wenn Du nicht genau weist welches Substrat Du hast, ist die Sache bei Nockenwellen sehr zweifelhaft (Schäden bei Gusswellen mit geschweißtem Hartauftrag hab ich zur Genüge gesehen). Wenn sich an der Lauffläche Pittings mit 60 HRC lösen und im Motor verteilen ist der Rest auch schnell hin. Schade bei so seltenen Oldtimern. Eine Option (mit wenig bis keiner Aufmischung) wäre vielleicht Flammspritzen: https://www.kennametal.com/content/dam/ke…t_update_LR.pdf Seite 21

    Ansonsten: Neue Stahlwellen anfertigen und Kipphebel sowie Welle DLC beschichten

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