Hallo Schweisserforum,
Ich brauche ein Schweissgerät. Naja, oder auch nicht, aber es wäre schön, eins zu besitzen. Eigentlich ist dies so ziemlich das einzige, was mir noch in meiner Werkstatt fehlt (und ein vernünftiges Oszilloskop, ich hab nur so ein altes Frägsken) und ich habe auch eine Anwendung dafür - was allerdings bisher noch nie ausschlaggebend dafür war, neues Werkzeug anzuschaffen, zugegebenermaßen.
Nun, ich würde gerne Muttern unter ein Chassis schweissen, um jenes von oben verschrauben zu können. Allerdings, je länger ich darüber nachdenke, fallen mir tausendund1ne weitere Anwendung ein... Einen Arbeitstisch hätt ich gerne, da könnte ich die Beine anschweissen. Und ein paar andere Dinge wären auch toll, geschweisst.
Nun wusste ich bis gestern nur, das man einmal mit Gasflaschen schweissen kann (Autogen?) und einmal mit Strom. Ich mag Strom, alles andere wäre auch kaum handzuhaben in der kleinen Werkstatt. Nachdem ich dann erfahren musste, daß es selbst mit Strom unterschiedliche Verfahren gibt ( aber hallo! selten so viel Text gelesen!), entschied ich mich für ein Schweissgerät mit Schutzgas - im Fülldraht. Als arme Studentin kommt sicherlich kein high-end zum Einsatz, da ich keinen Kredit aufnehmen mag für ein Werkzeug, das eher einem Lustkauf gleicht. Allerdings verhält es sich bei mir so: Konkret wäre ein "taugliches" Leihgerät erstmal eine sinnvolle Sache. Damit könnte ich ein paar Nähte üben und dann meine 4 Schraubmuttern irgendwie ans Chassis knallen - muss ja nix halten
Dagegen spricht, daß mir bisher immer! die nettesten Ideen irgendwo zwischendurch gekommen sind, wenn ich mal wieder was zusammenbaue in meiner Werkstatt. Und nachts um halb 2 ist schlecht mit "mal eben leihen". Ich besitze gerne, auch wenn ich das Gerät (bisher) bestenfalls 10 - mal im Jahr brauchen könnte. Was ich hab, das hab ich.
Nichts ist teurer als billiges Werkzeg. Wo ich Knipex und Wera noch hochhalte, muss ich bei größeren Geräten Abstriche machen. Klar hätte ich gerne eine Schlagbohrmaschine von Hilti, aber finanziell ist nur Bosch drin. Ähnlich wird es sich mit dem Schweissgerät verhalten. Wobei da die Abstriche größer sein werden, da der Einzelpreis doch recht happig ist - 4-stellige Endpreise sind wohl die Norm im "ernsthaften" Lager.
Davon bin ich leider weit entfernt. Ich habe mich, nachdem ich die Elektrodengeräte durch hatte, in die Schutzgasgeräte eingelesen. Fülldraht scheint mir absolut ausreichend, da ich nicht noch Gasflschen anschaffen kann / möchte. Der erste Reflex ging dann zum 120 Euro Chinakracher von Güde bei eBay. Fast hätte ich dieses schmucke Gerät fernöstlicher Ingenieurskunst dann auch erworben, aber letztlich kam es doch nicht so weit; Die Maske machte mich stutzig. Eine angemessene Autodarkmaske kostet gut 60 Euro, wenn ich echt nur das einfachste nehme. Die ist dann zertifiziert und geprüft. Klar wird sie den Tragekomfort eines Ziegels haben und auch sonst nicht viel bieten, dafür werde ich hoffentlich nicht blind oder versau mir die Haare. Nun sperrt sich aber alles in mir, wenn ich eine Maske kaufe, die das unterste Ende der Technik darstellt und dann auf einem Gerät loslege, daß grade mal doppelt so teuer ist. Also weiter gegoogelt.
Den Bedarf feststellen. Meine Bleche haben eine Stärke von 1, maximal 2 mm. Aber wenn ich so ein Teil habe, könnte ich ja auch mal Winkel schweissen? Also sollten 8mm drin sein, zumindest 6. Da komm ich mit den maximalen 90A von der Asiabude nicht so weit, wie ich lesen musste. Also hab ich weiter geguckt: Das "GYS SMARTMIG 110" ist für 250 Euro zu haben. Zwar nicht viel, aber immerhin mehr als doppelt so teuer wie das "Güde Fülldraht-Schweissgerät SG 120A".
Was kann ich erwarten für dieses mehr an Geld?
Dann machen mir einige weitere Gegebenheiten Sorgen. Ich hab die Elektrik selbst verlegt, in meiner Wekstatt hab ich 2,5mm² Leitung verlegt und mit 16A abgesichert. Da hängt ein Kühlschrank dran, der immer läuft. Meine Werkstatt zieht allein schon 200W wenn ich sie "hochgefahren" habe - Arbeitsplatzbeleuchtung, Computer, Radio, Lötstation etc. Selbst wenn ich den Verbrauch einschränke, der Kühlschrank ist immer drin und es ist keine Option den abzuschalten. Ich fürchte, da könnte es etwas eng werden?
Weiter habe ich alles nochmals mit einem RCD Schutzschalter (30mA) abgesichert - ist das ein Problem beim Elektroschweissen? (galvanische Trennung oder Spartrafos?)
Dann hab ich ein Platzproblem (weswegen eine zusätzliche Gasflasche auch nicht in Frage kommt): Ich würde auf einer Holzwerkbank schweissen (wollen), mit einem Edelstahlblech als zusätzliche Unterlage. Geht das? Meine Räumlichkeiten sind mit Rigips verkleidet und ich kann kaum Sicherheitsabstände über 50cm realisieren. Kann ich damit arbeiten oder ist das zu gefährlich? Welche Brandgefahr geht von einem Schweissgerät aus? Ich habe zwar einen Feuerlöscher dort hängen, wollte den aber nicht unbedingt zum Einsatz bringen
Nun, das sind ja doch einige Fragen geworden. Und ich hätte noch mehr...
Wer kann mir Rat geben?
Liebe Grüße
Äbtissin