Beiträge von Chamisso

    Hi bikertom,
    Synergie ist klasse. Ich habe zwei synergiemaschinen, dagegen kannst du den traditionellen Krempel knicken. Und, falls bloede Kommentare kommen, ich babe schon in den 70 er Jahren mit normalen MAG-Maschinen Maschinengestelle fuer grosse Druckmaschinen geschweisst. Aber die Zeit bleibt nicht stehen, und bei Synergiemaschinen ist das Wissen der besten Schweisser abgespeichert. Das kann niemand von Hand besser, auch wenn ' s hier immer wieder behauptet wird.

    Hi Rene,
    für die angepeilten 1200 € kriegtest du aber schon etwas Gescheites - und es muß nicht immer Drehstrom sein: wie wärs mit einem Kemppi oder Esab für rund einen Tausender, Lichtstrom ( das ist okay, weil Inverter!) und 200 A? Mit so einem sehr kompakten Kemppi EvoMig habe ich vor ein paar Tagen geschweißt - voll okay. Gibt bestimmt auch etwas von STEL, vertreibt Wolfgang hier im Forum.
    ich selbst habe ein Rehm Synertic Pro 2 230-4 Quattro als deutsches Topgerät, das kriegst du für 1500€ im Internet. Kauf' was Ordentliches, damit du Fun hast!
    Viele Grüße
    Chamisso

    Da du die volle Dröhnung willst, d.h. Inox und Alu, brauchst du ein AC/DC-Gerät. Profimaschinen sind:
    - EWM Tetrix 230 AC/DC ( habe ich selbst, super Teil)
    - Rehm Tiger 170 oder 210 AC/DC
    Dann kannst du bei Lorch, Merkle, Esab, Kemppi und Migatronic schauen - da wirst du mit deinen 2500 netto fündig; die nehmen sich preislich alle nichts. EWM ist der Marktführer. Vorsicht bei Internetpreisen, sind z.T. Völlig überhöht, weil da noch keine Rabatte ab sind, die du aber beim Schweissfachhändler deines Vertrauens kriegst.
    Hier im Forum gibt es Jens64, der mit STEL handelt. Frag ihn mal nach einem Angebot.
    Viele Gruesse
    Chamisso

    Lieber Schwerenöter,
    nehmen wir die Sache mal auseinander:
    1. Inox ist generell schwieriger zu Schweissen wegen den hohen Chromgehalts.
    2. Meistens kommt dann die Elektrode an Plus, aber sie muss auch am Minuspol zünden und brennen - daran kann es nicht liegen (ich habe beides ausprobiert!)
    2. der Trocknunggrad spielt sehr wohl eine Rolle: Ich hatte auch so ein paar Elektroden, die regelrecht gesponnen haben. 2 h trocknen im Backofen bei 200C löste das Problem.
    4. Geht denn dein Schweissgerät vernünftig? Gib mal eine neue(!) Elektrode 2.5 mm Oerlikon Fincord bei 110A in den Halter ( den an Minus) und schweisse mal Baustahl. Geht's? Wenn nein - schmeiß den Mannesmann-Kram weg.
    VG Chamisso

    Hi,
    ich habe natürlich keinen Vergleich - wer hat den schon - aber ich habe das Tetrix 230 AC/DC und bin vollkommen zufrieden. Dieses Teil zieht tatsächlich die angegebenen 230 A übers Lichtnetz, ohne dass die 16 A Haussicherung schlapp macht, ist schon beeindruckend. Perfekt zum Aluschweissen. Allerdings wäre ab 200 A das Kühlmodul nicht schlecht, aber das hast du schon eh' auf dem Schirm.
    Und vielleicht als weitere Entscheidungshilfe: EWM ist der größte deutsche Hersteller und der Marktführer.
    Viele Grüsse
    Chamisso

    @STZLiebelt,ihr als Zertifizierbetrieb habt natürlich ein Interesse daran, hier die Deutungshoheit zu haben - du sprichst, wie der Jurist so schön sagt, pro domo .
    Dass die Schweißnähte natürlich in den Festigkeitsnachweis einfließen, habe ich einfach als selbstverständlich angesehen, das Normalste von der Welt.
    Zum Thema Unfall und Schweissfachbetrieb bzw. zertifizierte Schweisser: Ich bin öfter mal Gerichtsgutachter. Da habe ich gerade einen sehr schönen Fall, bei dem ein zertifizierter Schweissfachbetrieb 10 mm MAG-Nähte ( in einer Lage!) an 10 m langen Maschinenbetten gebrutzelt hat, die null Flankenbindung hatten! Maschinen gingen reihenweise im Ausland kaputt, mehrere hunderttausend Euro Schaden - so viel zum Thema zertifizierte Betriebe!

    Gernoth,

    um mal etwas zu de-eskalieren: Wir haben beide recht.

    Wir sind uns doch inzwischen einig, dass solche Umbauten und Reparaturen rein vom Gesetz her nicht unbedingt von Schweißfachbetrieben oder zertifizierten Schweißern gemacht werden müssen.

    Ich meine mit Laien und Amateuren auch nicht die Zeitgenossen, die mal vor 10 Jahren als Lehrlinge einen 2-Tageskurs Schweißen in einer HWK gemacht haben und weder Übung noch Ahnung haben, sondern Leute, die durchaus schweißen können.

    Dein Hinweis mit den Hersteller-Vorgaben ist richtig, und den kannte ich auch. Wenn's diese Vorgaben gibt, einverstanden! Aber was machst du, wenn's den Hersteller gar nicht mehr gibt? Beispiel: Die alten NSU Fox, Lux und Max hatten einen Blech-Pressschalenrahmen, der mehr funktionell einer selbsttragenden Karrosserie gleichkam als einem klassischen Motorradrahmen. Ob der Rechtsnachfolger der untergegangenen NSU, das ist wahrscheinlich die AUDI AG, dazu noch etwas beisteuern kann oder will? Jetzt nehmen wir mal an, ein solcher Pressrahmen hat an einer Stelle Löcher, die irgendein Trottel mal 'reingebohrt hat, Rostfraß oder einen Riß, der nicht in einer Zug- oder Biegezone liegt. Ich bin überzeugt, nach allem, was ich aus der Oldtimer-Szenen weiß, dass, wenn man vorher mit einem abnahmeberechtigten TÜV-Ingenieur spricht und dem vielleicht noch ein paar aussagekräftige Bilder des Schadens zeigt, eine sloche Reparatur durchaus anerkannt wird - auch von einem Nicht-Schweißfachbetrieb. Natürlich kann der TÜV fordern, dass solche Schweißungen von zertifizierten Fachleutenin diesem Fall gemacht werden müssen, aber es ist eben vom Good- oder Badwill des TÜV abhängig.

    Das ist alles letztendlich Vertrauenssache, gerade, weil, wie du ja richtig sagst, der TÜV die Nähte auch nicht wirklich von außen beurteilen kann. Er wird sie kaum röntgen. Gut, eine saubere WIG-Naht wird mehr Vertrauen erwecken als eine 'draufgepappte MAG-Naht oder gar eine zittrige E-Hand-Naht voller Schlackeeinschlüsse.

    Mein Credo ist einfach bei solch angesprochenen Umbauten oder auch Reparaturen: Vorher gründlich mit dem TÜV reden, dann geht enorm viel!

    Dein Link zum TÜV Hanse ist etwas merkwürdig: Entweder kennen die ihre eigenen VdTÜV- und DVS-Merkblätter nicht oder sie haben (was ich viel eher glaube) das Ganze bewußt etwas restriktiv gemacht, damit nicht jeder Kaputnik mit einer selbstgebrutzelten Hinterradschwinge aus Baumarkt-Eisenrohr, mit Betonfüllung verstärkt, ankommt. Ich habe selbst mehrere Motorräder und kenne diese Klientel, die sich und andere mit ihrem gefährlichen Gestümper in Gefahr bringen! Diese Sorte Leute meine ich nicht mit Eigenbauern!

    Viele Gruesse

    Chamisso

    @Gernoth, Morten:

    Zum Thema Schweissen an Fahrzeugen: Ich zitiere mal wörtlich das VdTÜV Merkblatt Fahrzeug 728, das ist die Richtlinie für alle TÜVs bzw. DEKRAs in Deutschland:

    S.9, §5.2: "Es gibt keine gesetzliche Vorschrift, dass an einem Personenwagen (das schließt Motorräder mit ein; meine Anmerkung) nur der Fahrzeughersteller oder eine von ihm beauftragte Person Instandsetzungsschweißen durchführen darf. Lediglich bei bauartgenehmigungspflichtigen Teilen nach § 22 a StVZO (Anmerkung: Das sind Anhängerkupplungen, Lenker, Bremsen etc.) ...gibt es solche Vorschriften". Morten: Das heißt: Schweißen an Lenkern und Bremsenteilen ist tabu. Eine Halterung dagegen für ein Bremspedal am Motorrad würde ich als unkritisch ansehen - TÜV fragen!

    S.9, §5.4: "Der Instandsetzungsbetrieb soll (das ist also kein Muß!) grundsätzlich über geeignete technische Einrichtungen und über ausreichend qualifiziertes Fachpersonal verfügen"

    S.9, §5.4.1: "Empfehlungen - Schweißfachpersonal" :"Aufgrund der schweißtechnischen Besonderheiten ... sollte nur besonders qualifiziertes Schweißpersonal eingesetzt werden..." Also wieder kein Muß, sondern eine reine Empfehlung.

    S.10, §5.5: "Beurteilung von Schweißarbeiten" : " Derzeit gibt es keine verbindliche Rechtsvorschrift, die besagt, dass nach Instandsetzungsschweißarbeiten das Fahrzeug erneut auf seine Verkehrssicherheit überprüft werden muss". Anmerkung: Also erst beim nächsten regulären TÜV-Termin.

    Damit ist eindeutig, dass laut Bundes- oder Länder-Gesetz - und die zählen! - eigentlich jedermann schweißen darf, nicht nur Fachpersonal. Und das hat mir, ich wiederhole, der Leiter eines größeren TÜV eindeutig bestätigt. Gleichwohl kann der TÜV natürlich miese Schweißnähte zurückweisen, egal, ob die ein Laie oder ein Berufsschweißer gemacht hat. Es gilt immer die fach- und sachgerechte Ausführung - wenn die ein Amateur hinkriegt, ist das kein Thema! Der TÜV weiß auch, dass es viele Handwerksbetriebe und Autowerkstätten gibt, wo die Herrn Facharbeiter null Ahnung vom Schweißen haben, aber munter 'drauflos brutzeln.

    Wenn nun jemand einen Motorradrahmen selbst entwirft und baut - was er definitiv darf! - dann kann (und wird) aber der TÜV verlangen, dass der Erbauer z.B. einen rechnerischen oder experimentellen Festigkeitsnachweis vorlegt, und das wird ihm recht schwerfallen, wenn er nicht gerade auf Festigkeitsrechnung spezialisierter Ingenieur (was ich in aller Bescheidenheit bin) ist. Das hat aber nichts mit dem Schweißen ansich zu tun.

    Schweißen am Motorrad: DVS-Merkblatt 2508 "Richten und Schweißarbeiten an Stahl-Kraftradrahmen" sieht als Schweißverfahren WIG und MIG/MAG vor. Das wäre für mich immer eine WIG-Anwendung!

    Der 13CrMo 4-5 ist ein niedriglegierter ferritischer Chromstahl (kein Edelstahl), der eigentlich für warmfeste Anwendungen, d.h. Turbinen- und Dampfkesselbau, vorgesehen ist. Ich würde das WIG-Schweißen. Der richtige Zusatzwerkstoff wäre der TR80S CrMo1, W-Nr. 1.7339, siehe https://www.ewm-sales.com/product/view/4858 . Ich würde aber vorher eine TÜV-Ingenieur, der abnahmeberechtigt für solche Um- und Eigenbauten ist (die normalen TÜV-Prüfer sind das nämlich nicht!), wie der diesen Stahl sieht. Aus meiner Sicht ist der okay. Meines Erachtens reicht aber für einen Motorradrahmen ein besserer Bau- oder Maschinenbaustahl.

    Viele Grüsse
    Chamisso

    Danke für die Empfehlung, aber ich habe alle erwähnten Merkblätter - natürlich auch gelesen, weil das kriege ich als Diplom-Ingenieur ( TU ) Maschinenbau gerade noch so hin - und habe darüber mit dem Leiter eines TÜV ( auch Dipl.-Ing.)gesprochen, der hat alles bestätigt. Meine Aussage steht!
    Im Übrigen haben wir auf meiner Arbeitstelle schon komplette Rahmenumbauten an einer modernen BMW mit Schweissen gemacht ( als Nicht-Schweissfachbetrieb mit Nicht-Berufsschweissern), Resultat: Reguläre Strassenzulassung - geht doch!
    Es war mir schon klar, dass das den sog. Experten hier nicht passt, weil in allen möglichen Foren dieser Unfug steht. Bitte mal selbst in den genannten Merkblättern nachlesen!
    VG Chamisso

    Sorry, Morten, Gernoth, StZLiebelt, was ihr schreibt, ist Unfug! Schaut mal in die DVS 2508, VdTÜV Merkblatt 728 und DVS 2501-2505:
    1. Es muss kein Fachbetrieb oder geprüfter Schweißer machen.
    2. Prinzipiell darf jeder an Fahrzeugen schweissen.
    3. Doch, an Motorradrahmen darf man Schweissen, deshalb gibt es das DVS Merkblatt 2508.
    Wer es nicht glaubt, fragt mal einen TüV-Ingenieur einer Technischen Abnahmestelle!
    VG Chamisso

    Hi Alex,
    ich hatte mal ein APEX AC/DC Tig 200, ist ein Chinaboeller wie Stahlwerk. Das APEX ging recht gut, war ganz okay. Normalerweise wirst du mit 200 A hinkommen, denn für das Größere Stahlwerk brauchst du zusätzlich die Wasserkuehleinrichtung (400€), sonst raucht dir bei 300A der Brenner ab.
    VG Chamisso

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