Beiträge von Flowelder82

    Naja...also sagen wir mal das ist ehr halb richtig....diffundieren bedeutet ehr "wandern". Diffusion benötigt ein "Ansporn"...z.B. ein Konzentrationsunterschied, Oberflächenspannung oder das Entspannen von Gittern. Ein Beispiel zum Kontentrationsunterschied: Kohlenstoff diffundiert leicht..und das geht besonders gut ab ca. 300 Grad im kubisch raumzentrierten Gitter. Der C wandert dahin, wo er nicht ist....also in das Schweißgut...der Guss hat ja viel davon, das Schweißgut wenig. Würde man jetzt einen normalen G4Si1 Draht nehmen würde sich das reine Schweißgu mit C massiv anreichern....zumindest mehr als 0,02 % (so viel kann ein KRZ Gitter lösen) --> Kühlt man nun die Naht zügig ab, kann der C nicht mehr raus --> es bildet sich hartes Martensit oder an den Stellen an den der C noch etwas wandern=diffundieren konnte Bainit.
    Ni ist eine Sperre für Kohlenstoff...und somit härtet die Naht nur wenig auf...
    Gruß

    Moin,
    die Elektrode ist für das Schweißen von Guss genau richtig. Es handelt sich bei der Fontargen E 119 um eine NiFe 1 Elektrode, also eine Eisen Nickel Elektrode. Im Gegensatz zu einer reinen Ni Elektrode bringt die NiFe1 mehr Festigkeit (aber bei etwas verringeter Zähigkeit).
    Das Ni als klassische Kohlenstoffsperre verhindert eine allzugroße Anreicherung des reinen Schweißgutes mit C, sodass die geschweißte Oberfläche nicht allzu aufhärtet und mech. auch per Feile nachgaerbeitet werden kann.
    Die Stromstärke hat du auch richtig gewählt...schweißen am unteren Leistungsbereich (ca. 30 x Kernstabdurchmesser) verringert dementprechend die eingetragene Energie.
    Durch das Schweißen kurzer Strichraupen (max. 20 mm lang), am besten wechelseitig geschweißt, wird die Streckenenergie weiter rezuziert... denn beim Guss schweißen gilt: so kalt als möglich (wenn man mit Ni oder NiFe schweißt). Diese Technik bezeichnet man als Kalt-schweißen (Typisch für Rep-Schweißen).
    Im Gegensatz hierzu gibt es noch das Heiß Schweißen --> t vorwärm > 600 Grad!
    Das Abhämmern reduziert durch das Eintragen einer mech. Druckspannung die durch das Schrumpfen entstehenede Zugspannung --> die Rissgefahr wird minimiert.
    Soweit ein kurzer Ausflug in das Schweißen von Guss.

    Moin,
    also NiFe Elektroden sind Nickel Eisen Elektroden und eignen sich zum schweißen von schwer schweißbaren Stählen, vorallem Gusseisen...
    Deine Frage bezl. dem Verzug versteh ich nicht ganz...das Rohr sollte man entweder kalt oder flammrichten...ist das ein T-Anschluss?
    Wenn ja, denn ist das Wärmeoval das Maß der Dinge.Gruß

    Moin,
    also wie ich ja auch bereits geschrieben habe ist beim Pulsen der CO2 Anteil begrezt.
    Beim "normalen" Pulsen ist der Einbrand im Gebensatz zum konventionellen Schweißen etwas reduziert (so auch die Schweißgeschwindigkeit). Deswegen hat sich das Pulsschweißen beim Stahlbau nicht so verbreitet.
    Jedoch gibt es den sogenannten "Speedpuls" (Lorch). Hier soll der Einbrand wieder tiefer sein...wie weit das Marketing ist, kann ich euch leider nicht sagen.
    Gruß

    Also 5 % ist da die absolute Obergrenze, denn aber ehr bei O2. Bei CO2 sollte es die 2,5% nicht überschreiten...so ist das ganz richtig.
    IIW= International Institute of Welding
    IWE = international welding engeneer = SFI= Schweißfachingenieur
    SAP = Schweißaufsichtsperson ;)

    Duplex Stähle müssen immer mit Zusätzen geschweißt werden, die Stickstoff enthalten, denn Stickstoff stabilisiert das Phasengleichgewicht im Schweißgut. Auch N haltige Gase sollten verwendet werden
    Sonst hat Jörg das schon gut beschrieben.
    Ein idealer Zusatz ist 22 9 3 NL

    Hallo lieber Schweißerfreunde,
    ich habe das Forum hier durch Zufall gefunden und muss sagen, dass ich solche Plattformen immer toll finde.
    Kurz zu mir...ich bin IIW IWE und SAP in einem mittelständischen Unternehmen...
    und ich muss zu diesem Thema auch mal etwas sagen.

    MAG schweißen heißt es immer dann, wenn aktive Komponenten im Schutzgas sind...aktiv bedeutet, dass die Gase amSchweißprozess teilnehmen...also z.. den EInbrand, Abbrand, Libo, Wärme, Tropfenübergang, Schmelzbad, Nahtaussehen usw beeinflusst.
    Das MAG schweißen mit max. 18 % CO2 durchgeführt wird ist schlichtweg falsch....MAG schweißen wird auch mit 100% CO2 durchgeführt (MAG schweißen heißt es auch wenn man mit O2 in Argon schweißt)
    Argon im Schutzgas erzeug einen sogenannten Argon Finger...der Einbrand ist fingerartig...mit steigendem CO2 Anteil wird der Einbrand breiter und tiefer sowie der LiBo ist insgesammt härter...die Schweißspannung muss dabei etwas höher sein, denn CO2 ist ein "Spannungsfresser" (Gas muss im Libo erst dissoziiert werden)
    Die Spitzerbildung ist erhöht...Pulsen und Spühlichtbogen ist mit 100 % CO2 nicht möglich. Beim schweißen mit CO2 ist ein sog. Langlichtbogen möglich...ein recht energiereicher Libo...denn CO2 wird im Lichtbogen erst dissoziiert (zerlegt in CO und O) und dann erst ionisiert...beim Auftreffen auf den Grundwerkstoff rekombiniert das Gas wieder und gibt dabei die Energie wieder frei. Weiterer Vorteil von CO2 ist die verringerte Porenanfälligkeit im Vergleich zum Mischgas.
    Argon hat im vergleich eine geringe Ionisierungsenergie und der Libo lässt sich deshalb leichter zünden (der Libo brennt stabil). Mit Mischgasen ist die Spaltüberbrückbarkeit besser und die Spritzerbildung geringer.
    18% CO2 ist hier ein guter Kompromiss und wird deswegen so viel genommen. Mit weniger CO2 (ca. 10%) würde ich keine Bleche > 10 mm schweißen, da sonst der Einbrand sonst nicht ausricht.
    Für dicke Bleche sollte man den CO2 Anteil erhöhen...denn dann wird der Einbrand tiefer und breiter sowie das Bad heisser....das verringert somit die Gefahr, dass aufhärtbare Stähle aufhärten können.
    Für CrNi Stähle werden Schutzgase mit max. 5% Co2 verwendet, denn sonst ist der Oxidierungsgrad zu hoch und es kommt duch den erhöhten Kohlenstoffgehalt zu interkristalliner Korrosion
    Ihr seht das Thema Schutzgase ist riesig....für Fragen bin ich immer offen...Mailt mich ruhig auch an.
    Gruß

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