Besonders leises WIG AC/DC Schweissgerät mit Puls

  • Hallo Gemeinde,

    ich bin Schweissanfänger und brauche etwas Beratung hinsichtlich des Kaufes meines ersten Schweissgeräts (Hobbygebrauch).

    Nachdem ich mir so manches YouTube-Video von Manfred Welding, Igor, Deichwerkstatt etc. angesehen habe, habe ich mich für folgende von mir gewünschten Produkteigenschaften entschieden:


    - neues Gerät

    - WIG AC/DC (da ich mittelfristig auch dünne Aluminiumbleche mit schicken Nähten schweissen möchte)

    - Preisbereich von 300 - 1000€ (es sollte seinen Preis auch wert sein, also kein Schrott nur weil er billig ist - allerdings möglichst günstig wäre natürlich schön)

    - 230V

    - ca. 200 A

    - Inverter

    - möglichst tief herunterregelbar (z.B. 5A) damit man auch Rasierklingen miteinander verschweissen kann ;)

    - Pulsfunktion

    - Frequenz möglichst weit regelbar (für schmale, tiefe Nähte)

    - 2-Takt, 4-Takt

    - Anschluss für Fusspedal

    - Schlauchpaket sollte austauschbar sein

    - ...


    Was mir in den Videos immer wieder auffällt ist, dass fast alle Maschinen relativ laute Lüfter haben. Bei billigen Maschinen laufen die meist ständig, bei teuren Maschinen schalten die auch mal ab - allerdings erst nach einer gewissen "Nachlaufzeit".

    Gibt es Maschinen, die meinem Anforderungsprofil entsprechen, die besonders leise Lüfter (während des Schweissvorgangs) haben und eine gute Qualität bei erträglichem Preis bieten?

    Mein Traumgerät wäre ein Fronius iWave 230, das keine Geräusche produziert, zum Preis eines Chinaprodukts.


    Welche Maschine würdet ihr mir empfehlen?

    Was wäre ein tauglicher Einsteigerhelm (bin Brillenträger mit großem Kopf)?

    Kann man eigentlich eine FFP3-Maske mit Auslassventil nehmen zum (gelegentlichen) Aluschweissen oder muss man wirklich so eine B-Waffen-Schutzausrüstung tragen, die nochmal so viel kostet wie das Schweissgerät selbst (oder sogar noch mehr)?


    Gruß

    Tesla

  • Hallo Gemeinde,

    momentan sehe ich 3 verschiedene Geräte in meiner engeren Auswahl:

    - IPOTOOLS SuperTIG 200DI:

    Das Gerät scheint sehr beliebt zu sein. Scheinbar lässt es sich sehr weit runterregeln. Allerdings soll es weniger Leistung bringen als es anzeigt. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich ein Video gesehen wonach man das kalibrieren kann, finde das Video allerdings nicht mehr. Auch Manfred Welding findet lobende Worte für das Gerät. Leider ist es laut. Es werden 7 Jahre Garantie gegeben wobei ich die Bedingungen für diese Garantie nicht kenne.


    - Arccaptain TIG200P

    Das Gerät soll gut sein und es soll einen temperaturgesteuerten Lüfter haben und auch sonst recht leise sein. Ich habe gelesen, dass der Support quasi nicht existent ist, auch Manfred Welding hat diesbezüglich Bedenken.


    - Stamos Welding Group Entrix 200

    Man liest, dass das Gerät gut sein soll, ich finde allerdings keine technischen Daten, die einen Vergleich mit den beiden anderen Geräten ermöglichen. Leider ist es laut. Zum Support habe ich nichts gefunden.


    Welches haltet ihr für das beste Gerät?

    Ich möchte mit dem Gerät auch sehr dünne Bleche schweissen und später auch ein Fusspedal anschließen.


    Gruß
    Tesla

  • Seit ein, zwei Jahren oder noch etwas länger ist der bekannte Schweißer-Poser nicht mehr aktiv. Fast alles was er testet ist "unwahrscheinlich", so seine Worte. Die Geräte bekommt er gestellt und einem geschenkten Gaul ...

    Habe mir seinerzeit viele verschiedene Geräte im Netz angeschaut und die Daten in seitenlangen Tabellen gegenübergestellt um sie zu vergleichen. Als Laie ist das verdammt schwierig. Ich wußte damals nur eins, kein Gerät mit Touchscreen, da so ein Bedienfeld zuvor gerade am Drucker den Geist aufgegeben hatte.

    Um was halbwegs gescheites zu erwerben liegt der Preis im obersten Bereich des angepeilten Budget. Als Schweißeinsteiger tut man sich verdammt schwer und letztlich läuft es wohl mehr oder weniger auf einen Blind-Kauf hinaus.

    Stelle Deine gezielten Fragen an die Anbieter und lasse Dir die Bedienungsanleitungen vorab zur Verfügung stellen und studiere die ausgiebigst. Dann bekommst Du einen Vorgeschmack zum evtl. erforderlich werdenden Support des Verkäufers / Händlers / Kistenschiebers. Ich war enttäuscht, denn da kam so gut wie nix.

    Das beste wäre, wenn Du irgendwo in einer Schweißerwerkstatt "reinriechen" könntest, evtl. sogar beim örtlichen Schweißfachhändler.


    BG - Reinhard

  • Moin,

    ich habe bisher immer gute Erfahrungen mit gebrauchten Geräten verschiedenster europäischer oder amerikanischer Markenhersteller gemacht.

    Meine Empfehlung unter 1k ist es sich hier umzuschauen.

    Eine ESS ATG 211 oder eine Jäckle 201 beispielsweise schweisst überragend, lüftet nur bei bedarf und dann sehr leise, ist sehr einfach und intuitiv zu bedienen und ist mit externem Pulser und Pedal ausrüstbar.

    Dazu zünden die Dinger auch bei extrem dünnen Alusachen so, dass da nicht gleich ein Loch ensteht.

    Z.B. wie bei den Getränkedosen die so um 0,25mm am Boden haben.

  • Das Foto begeistert mich außerordentlich, aber für einen Schweißanfänger eher ernüchterd - sollte er versuchen es nachzumachen. Egal mit welchem Gerät, er wird sicherlich scheitern. Seit ich vor über 6 Jahren versucht habe ins Schweißen einzusteigen, habe ich bis jetzt noch kein Alu geschweißt. Aber ich werde bei nächster Gelegenheit versuchen die Dosenverschweißung im obigen Foto nachzumachen. Wenn's nicht klappt heißt das aber noch lange nicht, dass mein Schweißgerät schlecht ist c040.gif.

  • Hi,


    mir stellt sich die frage, wofür man zwei, am Boden verschweißte Coladosen benötigt? Gibt es dafür auch nur einen Pragmatischen nutzen?

    Das Entrix 200 ist für den aufgerufnene Preis empfehlenswert. Den Lüfter bekommt man mit einem 100ohm und 25W Widerstand prima in den Griff, ohne dass das Gerät heißt wird oder abschaltet.


    Viele Grüße, Alex

  • Moin,

    braucht man natürlich für gar nichts.

    Zeigt aber, dass es keine keine Mäusekinos, Spotfunktion, Speicherplätze und anderen schnickschnack (wie er so oft bei Chinakrachern in yt videos angepriesen wird) braucht.

    Es reicht eine gute 25 Jahre alte Konstruktion mit ein paar Potis.

    Die kann dann in Sachen Zündeigenschaften und Lichtbogenkontrolle mit aktuellsten Anlagen durchaus mithalten.

  • Es war doch nur ein Beispiel hinsichtlich Machbarkeitsmöglichkeit und Übungsaufgabe (Alu D 0,25 und m. E. super saubere Naht). Aber wer weiß, wenn's geht und funktioniert, dann finden sich bestimmt auch noch sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten. Aber das ist sicherlich auch ein Zusammenspiel von Schweißerkönnen und super Gerät. Das Eine wird ohne das Andere sicher nicht funktionieren, schon gar nicht bei einem Schweißeinsteiger. Insofern ist es fast schon wieder egal was man sich als Anfänger für ein Gerät kauft. Andererseits sagt man gerne: das Beste ist gerade gut genug. Was tun a0150.gif ? Aller Anfang ist schwer und ohne Lehrgeldzahlung wird es nicht funktionieren.

  • Hi,


    Manfred-Welding ist doch bei YT Aktiv dabei, vor allem wärmt er zuvor aufgewärmtes nochmals auf und möchte mir am liebsten Schruppscheiben verbieten, weil er selber wohl nicht weiß dass die durchaus unentbehrlich sein können, bzw. In der Hochglanzwelt, abseites des qualitativ hochwertigen Pragamtismus nicht so recht reinpassen.

    Es fällt mir schwer es einzugestehen, aber manchmal zeigt der Kanal von Stahlwerk auch sinnvolles. Wie man Sinnvolles, nützliches mit einfachen mitteln erreicht. Ton ausmachen verbessert die Lage.


    Da ich keine Coladosen am Boden verbinden muss, benötige ich den ganzen feinen, aber teuren Kram nicht. Da reicht es mir zu , wenn mein Chinakracher ab 1,0mm Alu gut zündet. (drunter hatte ich noch nie bedarf) Vom ersparten gibt es dann einen guten Helm, feine Handschuhe, gute Brenner und Massekabel und hochwertige Zusatzwerkstoffe. Für was man eine Spotfunktion benötigt hat sich mir auch noch nie erschlossen, bzw. habe ich als Heimwerker keine verwendung dafür.

    Ich will nicht sagen das sei alles Käse, um Gotteswillen. Es gibt bestimmt genug Leute die das alles Beruflich benötigen, aber für mich als Heimwerker zahlt sich das im wahrsten sinne des Wortes nicht aus. Deswegen sehe ich es immer kritisch, wenn man einsteigern hochpreisige Geräte ans Herz legt. Die meisten müssen doch erst anfängen zu üben.

    Das ist wie mit Gaslinsen vs. Gasverteiler. Der einsteiger/Anfänger kann noch nicht mal eine gleichmäßige Naht ohne Einbrandkerben, etc.. ziehen, kommt mit dem nachschieben des Zusatzwerkstoffes / Stabes nicht hinterher und Zwangslagen enden in der Katastrophe, aber soll am besten gleich Gaslinsen verwenden, die er sich durch Spritzer /Material unrein, mit der Elektrode eingetauscht, etc...) schnell versauen kann, den eingebrachten fehler in der Gasabdeckung aber nicht erkennt/versteht und dann gänzlich verzweifelt. Brenner mit flexiblen Hals... Für Anfänger durchaus erschwerend, besonders wenn der Kopf sich zu leicht verbiegen lässt und man dadurch zu krampfhaft den brenner halten muss. Sorry, OT.


    Viele Grüße, Alex

  • Hallo,

    es ging ja nicht darum besonders hochpreisige Geräte ans Herz zu legen. Nur aufzuzeigen, dass es evtl lohnenswert sein kann nach sehr guten gebrauchten Industriegeräten die Augen offen zu halten.

    Und dann weiss man wenigstens meist wo man nach dem Fehler suchen muss, wenns nicht läuft. Und nicht erstmal rummessen, ob der eingestellte Strom auch wirklich kommt, oder die Maschine unter 20A vielleicht gar nicht mehr funktioniert.

    Aber mir ist schon klar, dass die Lernkurve bei WIG eher flach ist und die meisten lange eher selbst der limitierende Faktor sind. Auch ist der Anspruch an die Nahtqualität und Optik meist nicht so hoch wie in dem Bereich in dem ich mich bewege.


    Ich habe mal eine ESS ATG 211 für unter 500 ersteigert die in tollem Zustand war und einfach doof beschrieben und bebildert.

    Ein Freund hat zuletzt eine Fronius MW1700 für einen 3 stelligen Betrag erworben.

    Meine Castotig 3002 hat mit defektem Kondensator an der Kühlmittelpumpe (ein paar Euro teuer) gerade 4 stellig gekostet und die ist baugleich mit einer Fronius MW2600.

    Ich hatte auch mal eine Kemppi Mastertig 3500AC/DC (das Flagschiff von denen, neu weit über 10k teuer) wenig gebraucht und Oerlikon gelabelt für knapp über 1k.

    Man muss einfach ein bisschen Geduld haben und die Augen offen halten.

  • Ich befürchte das du zuviel verlangt von ein gerät in die erwähnte preisklasse. Top Maschinen zum spar preis gibst nur im werbung, leider. Das problem ist die AC, das macht alles viel teurer und dan solltest du dich fragen ob das Alu schweißen wirklich so wichtig ist, am anfang.


    Alu schweißen ist nicht einfach und erst recht keine anfanger sache. So sind die ding nun mal und ich denke das du viel besser dich ein einfacheres gerät besorgst, die Grundlagen des schweißen damit gut lernt, und dan, in ein paar Jahren, dich mal umsiehst nach etwas womit du auch Alu schweißen kann.

    Ich schlage vor du schaut dir mal die GYS PROTIG 231 an. Preis so um die €1000,- Ein AC/DC variante wird dir fast das doppelte kosten.

    Im sache helm kann ich nur 3M speedglas raten. Die gibt es "grun" für so €180-200, und "real color" wenn mann gerne (viel) mehr geld ausgibt. Ich habe meine schon seit 10 Jahre oder so und na ja, die dingen funktionieren einfach gut.

    Mit masken sollte man werkstoff-bestimmt umgehen. Weder FFFP-3 oder Gasmasken gemeint für kampfstoffe sind ungeeignet. Es gibt die richtige beim Fachhandel. Ich bin alt (modisch) und schweiße privat nur im freien also kaufe ich die dinge nicht, weiß aber das es die gibt weil gelegdlich ein auftraggeber mir die dinge zum gebrauch gibt, dan trage ich die weil es die freude macht. Besser ist es aber dein kopf einfach nicht im qualm zu haben, mit oder ohne, also, drinnen nur mit Absaugung.

  • Hi Random,


    was genau meinst Du?

    Was du benötigst oder nicht spielt hier keine Rolle.

    Es wurde gefordert dünnes Aluminium zu verarbeiten.
    Das kann man mit dieser Art von Gegenständen relativ günstig probieren.

    1mm Alu ist kein Problem.
    0,25 in der Form jedoch schon.
    Es gibt Geräte die brennen dir recht schnell in der Start/Stabilisierungsphase Löcher in das Material.
    Was du mit deinem Gasdüsen/Linsen Geschreibe bezweckst erschließt sich mir nicht.

    Bleib du bei deinem Chinagerät.
    Ich bleibe bei meinen Industriegeräten.

  • Die Frage wäre noch wie stark das Alu evt werden kann.

    Ich stoße regelmäßig mit meiner 230A EWM an Grenzen.

    300A wäre für Alu schon gut.

    Dickeres Zeugs wie mit dem 230er EWM schweiße ich (wenn mal Bedarf da ist, extrem selten bei mir!) dann mittels MIG+ Puls, da habe ich eine 335A EWM... wobei man eh so dickes Zeug vorwärmen muß um Heißrisse zu vermeiden....

    Gruß, BK

  • Das ist wie mit Gaslinsen vs. Gasverteiler. Der einsteiger/Anfänger kann noch nicht mal eine gleichmäßige Naht ohne Einbrandkerben, etc.. ziehen, kommt mit dem nachschieben des Zusatzwerkstoffes / Stabes nicht hinterher und Zwangslagen enden in der Katastrophe, aber soll am besten gleich Gaslinsen verwenden, die er sich durch Spritzer /Material unrein, mit der Elektrode eingetauscht, etc...) schnell versauen kann, den eingebrachten fehler in der Gasabdeckung aber nicht erkennt/versteht und dann gänzlich verzweifelt. Brenner mit flexiblen Hals... Für Anfänger durchaus erschwerend, besonders wenn der Kopf sich zu leicht verbiegen lässt und man dadurch zu krampfhaft den brenner halten muss. Sorry, OT.

    Du kommst mir vor wie ein (ergrauter) Übungsleiter vom Alpenverein: GPS ist von Übel - nur Papierkarte, Kompass und analoger Höhenmesser sind erlaubt.

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