Frage zum Einstell-Poti für AC-Balance

An meinem Schweißgerät kann ich anhand eines Drehreglers die AC-Balance der Positiv- und Negativ-Halbwellen zwischen den Beträgen -5 und +5 einstellen. Jetzt rätsele ich, wie diese Werte einzuordnen sind.

Klar ist: Bei Einstellung "0", also in der 12-Uhr-Position des Poti, sind die positiven und negativen Halbwellen 50/50, also 50 % der Zeit ist die Elektrode negativ, 50% positiv gepolt. Verdrehe ich den Poti in den Negativ-Bereich, wirkt die Negativ-Polung stärker, entsprechend geht der Einfluss der Positiv-Halbwelle zurück: Bessere Wurzelbildung, dafür schmaleres Aufbrechen der Oxidschicht. Doch für was stehen die Zahlen?

0 steht sicher für 50 % / 50 % Negativ/Positiv-Halbwelle. Entsprechend könnte man folgendes beim Drehen in den Plus-Bereich vermuten:

+1 steht für 40 % negativ / 60 % positiv

+2 steht für 30 % negativ / 70 % positiv

+3 steht für 20 % negativ / 80 % positiv

+4 steht für 10 % negativ / 90 % positiv

und +5?

0 negativ / 100 positiv macht wenig Sinn, da dann keine AC-Polarität durch Fehlen des Negativ-Polaritätsanteils vorhanden wäre...

Für Alu wird grob 30 % Positiv-Welle bei der AC-Balance zum Aufbrechen der Oxidschicht als hinreichend beschrieben. Dafür müsste ich den Poti auf "-2" stellen, oder?

Es könnte auch sein, dass die Schritte nicht in 10er- sondern in 5er-Abständen zu verstehen sind. Dann würde folgendes Sinn machen:

+1 steht für 45 % negativ / 55 % positiv

+2 steht für 40 % negativ / 60 % positiv

+3 steht für 35 % negativ / 65 % positiv

+4 steht für 30 % negativ / 70 % positiv

+5 steht für 25 % negativ / 65 % positiv

Hier müsste ich den Poti für eine Verringerung des Positiv-Anteils auf 30 % auf Stellung "-4" drehen.

Wer kann Schneisen ins Dickicht meines Unwissens schlagen?

Ich habe das Fabrikat, ein Stahlwerk-Produkt nicht erwähnt, da ich nicht mit meiner ersten Frage und zweitem Post schon in Ungnade fallen wollte. In meinem Beruf rümpfen wir auch die Nase bei dem Zeug, mit dem sich Amateure rumschlagen müssen, aber im Schweissen gehöre ich jetzt selbst zum Nachwuchs, da kann man von einer Tetris und Co nur träumen und muss sich mit Einsteigergeräten begnügen.

Im Moment kämpfe ich mit den Einstellungen und versuche, die Maschine zu verstehen. Sie wird für meine Belange reichen, da bleibt mir nichts anderes, als mit ihren Unzulänglichkeiten leben zu lernen. Ich will auch nicht jammern, da der Spass noch da ist und ich durch spielerisches Ausprobieren tatsächlich weiter komme.

Auf alle Fälle Danke für eure Geduld und die Tipps!

Hab's verbessert und hoffe, keinem auf die Füße getreten zu sein.

Habe tatsächlich ein tolles Video von einem Vorläufer meines Gerätes, angeschlossen an ein Oszilloskop, bei Youtube gefunden (

). Das erklärt prima die Wirkung der diversen Parameter und zeigt deutlich, dass die Beschriftungen der Poti nur Ungefähr-Angaben sind, was völlig ausreichend ist. Von daher ist meine obere Frage nach genauen Schalterstellung-Bedeutungen eigentlich unsinnig gewesen.

Immerhin bin ich mit der Einordnung der Schweißparameter weitergekommen, auch wenn ich anscheinend für ein wenig Konfusion gesorgt habe. Irgendwo stand was von "Anfragen/Empfehlungen von Stahlwerkprodukten unerwünscht" und beim Lesen hier im Forum stolpert man öfters über kritische Stimmen in Bezug auf Stahlwerk, da wollte ich keinesfalls für irgendeine Art von Werbung sorgen. Klar sollte sein: Mit anwaltlichen Spitzfindigkeiten habe ich nichts am Hut. Ich will schweißen lernen und es ist eher Zufall, dass ich ein Stahlwerk-Gerät gekauft habe. Jetzt steht es in der Werkstatt und will bedient werden und ob es eine gute Wahl war oder eher der Griff ins Klo ist jetzt auch egal.

Ich jage gleich noch ein paar Elektroden durch. Mal sehen, wo es wieder hakt. An Fettnäpfchen ist ja kein Mangel. Habe z.B. am Anfang trotz Manometer an der Gasflasche, immer mit viel zu wenig Argon geschweißt, was ich erst durch die Messung mit einem kleinen Ball in einem Schauglas direkt am Brenner gemerkt habe. Die nächste Frage kommt also bestimmt...