Kremmpi Schweißtisch 2x1 Meter, leicht bombiert

  • Hallo Freunde des Schweißens

    Ich habe mir vor kurzem bei Kremmpi einen Schweißtisch Bausatz bestellt, in 2x1 Meter Ausführung. Ich habe die Platte auf zwei gehobelte Balken (der Länge nach) aufgelegt und dann den Tisch verkehrt herum aufgebaut. Ich habe mich sehr bemüht, möglichst sorgfältig zu arbeiten und nicht zu viel zu schweißen, mit den Lochzwingen alles möglichst exakt zusammenzuspannen. Da das Teil gesamt etwa 180kg wiegt, kann man leider nicht mal eben umdrehen und nachmessen.

    Nun ist es leider trotzdem so, dass der Tisch der Längsachse nach, leicht bombiert ist. Wenn man quer eine Messlatte auflegt und man diese auf einer Seite ganz andrückt, so zeigt sich auf der anderen Seite ein Spalt von ca. 1,5 - 2 mm.

    Nun meine Frage, kann man von einem solchen Bausatz nicht mehr erwarten? Lässt sich diese Bombierung, vielleicht durch Flammrichten, nicht doch noch irgendwie ausgleichen, oder laufe ich hier in Gefahr alles nur noch zu verschlimmern.

    Ich freue mich auf eure Antworten,

    Jerome

  • Hallo Jerome,

    genau diese Probleme (Gewicht und Verzug durch Schweißung) haben mich bewogen meinen Schweißtisch (1200 x 800) verschraubbar zu bauen. 2 x 1 Meter ist ja noch etwas größer. Wenn ich es richtig weiß produziert Kremmpi seine Tische standardmäßig in nur 6 mm Stahldicke. Das ist, insbesondere bei den Abmaßen, nicht viel, um nicht zu sagen sehr wenig.

    Ob man am entstandenen Verzug bei dieser Konstruktion etwas flammrichten kann, glaube ich eher nicht. Und wenn ja, dann muss das ein Profi mit Erfahrung richten.

    BG - Reinhard

  • M.E. kann man von sie einer Konstruktion nicht mehr erwarten. Deine Meßmethode, Richtlatte an einer Seite andrücken, kann die Sache schlimmer aussehen lassen, als sie ist. Besser ist es eine RIchtlatte aufzulegen und mit der Fühlerlehre den Luftspalt über die Länge auszumessen.

    Man darf sich von den Youtubern da nicht blenden lassen. Ich habe noch in keinen Video detailliert eine Prüfung mit Haarlineal und Fühlerlehre gesehen. Da legt der Youtuber eine Richtlatte auf und sagt: "ist gerade." Auf dem Video kann man höchstens sehen, daß die Hand nicht unten durch paßt. Leider bekommt man nach den x-ten Video die Erwartungshaltung, daß der Tisch mit einem professionellen Tisch ala Siegnund mithalten kann. Und davon sollte man sich verabschieden.

    Ich habe mir vor kurzem bei Kremmpi einen Schweißtisch Bausatz bestellt, in 2x1 Meter Ausführung. Ich habe die Platte auf zwei gehobelte Balken (der Länge nach) aufgelegt und dann den Tisch verkehrt herum aufgebaut.

    Die Unterlage für den Zusammenbau ist eigentlich egal. Die Spanten bestimmen, wie eben da Teil wird, da die Stahlplatte ja gegen diese anliegt. Die Stärke von nur 6mm ist da nicht der bestimmende Faktor (zu stark wäre sogar kontraproduktiv für den Zusammenbau) - es gibt ja keinen Durchhang, der wird durch die Spanten verhindert. Das Problem ist aber, daß es mit den Spanten nicht perfekt gelingt, die Platte eben zu ziehen, eventuell sind die Spanten auch nicht perfekt. Die Tischplatte wird ja aus 6mm Blech herausgeschnitten - da ist zum einen das Blech nicht perfekt eben und zum andern machen die reingeschnittenen Löcher was aus.

    Ich habe nur den kleinsten Lochtisch von HDB Schweißshop (400x800) und der hat direkt über den Spanten so gut wie keinen Verzug, aber zwischen den Spanten gibt es in einzelnen Segmenten etwas Welligkeit bzw Durchhang.

  • ... kleinsten Lochtisch von HDB Schweißshop (400x800)

    Der wird doch höchstens einen Längs- und 3 Querspanten haben.

    ... direkt über den Spanten so gut wie keinen Verzug, aber zwischen den Spanten gibt es in einzelnen Segmenten etwas Welligkeit bzw Durchhang.

    Welligkeit, Durchhang trotz der geringen Spannweite?

    Wieviel ist das in konkreten Maßangaben?

    Oder liegt es an einer ungleichmäßiger Plattendicke?

    Bei meinen Laserteilen für den Schweißtisch hatten ein Teil der Unterzüge (Nennmaß 6,00 mm) teilweise eine Dicke von 6,2 mm. Somit ließen sie sich in den Kreuzungsbereichen nicht mehr zusammenstecken, da die Schlitzbreite ohne 1- oder 2-Zentel Spiel gelasert war. Das war aber recht einfach mit der Fächerscheibe zu beheben. Es ist erstaunlich wie alle anderen auf das Zehntel genau geplanten Laserteile letztlich exakt gepasst haben und somit Spalt und spielfrei gefügt werden konnten. Die Überdicke von einigen Laserzuschnitten war natürlich nicht geplant und für mich auch neu. Kleine Feil- und Entgratungsarbeiten an den Laserkanten sind fertigungstechnisch bedingt und kein Problem, wenn die maßlichen Vorgaben entsprechend berücksichtigt wurden.

    BG - Reinhard

  • Der hat nur einen Längs- und drei Querspanten plus die vier Abschlußplatten. Dennoch habe ich in einem Segment Welligkeit vom 4/10, in den anderen sind es weniger. Über den Spanten ist praktisch nichts.

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Verzug vom Schweißen ist. Ich habe nur minimal geschweißt - nur alle 10cm einen besseren Schweißpunkt. Das hält den kleinen Tisch locker zusammen.

    Ich vermute, daß die vielen Löcher die Ursache sind - oder die Stahlplatte war nix. Daß der Laserbetrieb schlechte Qualität liefert, glaube ich nicht. Igor hat den in einem Video besucht und das ist ein riesen Laden mit den modernsten Maschinen.

  • Ich vermute, daß die vielen Löcher die Ursache sind

    Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, denn dann sollten auch die Stegbereiche betroffen sein und zum anderen liegt die Stahlplatte zum Lasern auf vielen kleinen Stützpunken auf, um gerade so ein Durchsacken und damit einen Verzug in der Fläche beim Laservorgang zu vermeiden.

    Vielleicht lag es an der Stahlplatte selbst, so wie bei mir die Überdicke. Könnte am Walzvorgang liegen. Was für eine Stahlart war das ? Bei mir ist es 1.0976 S 355M geb. + geölt.

    BG - Reinhard

  • Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, denn dann sollten auch die Stegbereiche betroffen sein

    Eben nicht - im Bereich der Spanten wird die Platte ja gerade gezogen und wenn ich entlang dieser messe, ist alles eben. Die Platte liegt perfekt an den Spanten an, hab alles auch sehr sorgfältig entgratet.

    Material ist laut Webseite S355 MC. Es ist nur ein Segment, das deutliche Welligkeit hat, die anderen nicht. Vielleicht habe ich eine schlechte Stahlplatte erwischt.

    Naja, für meine Basteleien ist der Tisch eben genug. Ich kann damit leben, obwohl ich mir mehr erwartet hatte und nach dem Zusammenbau doch etwas enttäuscht war. Daher habe ich auch keinen größeren gekauft und nutze immer noch meinen einfachen, selbstgebauten aus 80x40x3 Rechteckrohren.

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