Beizen oder Elektro passivieren

  • Hallo,

    aktuell bin ich viel am arbeiten mit Edelstahl.
    Meist so 1.5mm Bleche.

    Was würdet Ihr empfehlen um die Anlauffarben zu entfernen?
    Beize oder Elektro passivieren.

    Falls beizen, kann da jemand eine empfehlen.

    Hab nur was gelesen von Giftbezugsschein - gibt aber auch welche ohne Giftbezugsschein.
    Die Frage ist halt nur ob die ohne Giftbezugsschein das erwartete Ergebnis bringen.

    Grüße & Danke,
    Michael

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  • Also ich würde das elektrochemische Beizen bevorzugen, es geht schnell und bringt mit guten Geräten sehr gute Ergebnisse. Nachteilig sind natürlich die hohen Anschaffungskosten.

    Muss danach noch passiviert werden? Angeblich sind ja Beizen u Passivieren zwei unterschiedliche Arbeitsgänge.

    Kosten für Kleinanwender: laut Google Pinsel mit Gewinde ca 20€, Chemie ca 30€, Strom 10…30 A DC vom Schweißgerät. So gesehen überschaubar. Frage: ist damit auch passiviert?

  • Servus mit beizen geht es deutlich besser, die Anlauffarben zu entfernen,

    Ich selbst passiviere Zuhause nur mit purer Zitronen säure ( BASF Pulver form )und Schweißgerät Elektroden Inverter auf Wig Modus und max 10ampere ( sonst brennt der Pinsel weg )

    Bringt man auch die Anlauffarben weg , dauert halt länger,

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

    • Offizieller Beitrag

    Muss danach noch passiviert werden? Angeblich sind ja Beizen u Passivieren zwei unterschiedliche Arbeitsgänge.

    Nein, wie Andy schrieb ist es wichtig die Anlauffarben zu entfernen, z.B. durch Beizen oder Schleifen etc., passivieren geht dann von alleine, dauert allerdings bis zu 24 Stunden, um diese Zeit zu verkürzen passiviert man "künstlich".

  • Hi,


    zum elektrochemischen Beizen habe ich mal eine frage: Wie gefährlich ist es, welche sicherheitsvorkehrungen muss man treffen? die meisten Elektrolytlösungen sind scheinbar auf Basis von höher konzentrierter Phosphorsäure. Da sieht man Videos in denen im T-Shirt und nur mit Stoffhandschuhen gearbeitet wird.


    Vielen Dank und viele Grüße, Alex

  • Das elektrochemische Verfahren ist auf jeden Fall deutlich harmloser,

    als das rein chemische, Flusssäurehaltige beizen.

    Schutzbrille und Säurebeständige Handschuhe sollten da reichen.

    P.S.:

    Was ziehst du an, wenn du Coca Cola trinkst?lecker.gif

  • Moin,


    Vielen Dank. Wie die Gesundheitsgefährdung beim Einatmen des entstehenden Dampfes aus? Es gibt sicherlich Orte wo nicht abgesaugt werden kann, bzw. Im freien kann ich auch im Wind stehen.

    normale Straßenkleidung. Cola enthält aber nur sehr wenig Phosphorsäure, meines Wissens nach deutlich unter 0,5%-in. Die Elektrolytlösungen bestehen aus 60%-über Phosphorsäure.

  • Hallo,

    ich habe so ein Reinigungsgerät mit integrierter Absaugung - schaut aus wie ein kleiner Staubsauger. Für eine gute Arbeitsplatzbelüftung sollte man generell achten. Und reinigen tue ich sowieso im Freien. Wind spielt da keine Rolle. Schutzbrille und Schutzhandschuhe verwende ich auch.

  • Zum Elektzrolytischen Beizen funktioniert prinzipiell jede DC Stromquelle, im Bereich 9-20V, bei der sich der Strom irgendwie begrenzen lässt. Ein WIG Gerät geht gut, am besten ist es, wenn man den Strom wie beim Schweißen über einen Taster ein- und aus schaltet.

    Ich würde dafür auch nicht unbedingt ein 200€ Schlauchpaket verwenden wollen. Bei Hausundwerkstatt24 gibt es fertige "Schlauchpakete " (Pinsel mit Kabel und Taster) für den Zweck.

    Wenn du mit dem Kohlefaserpinsel einen Lichtbogen ziehtst, gibt das hässliche schwarze Flecken, die sich fast nicht mehr entfernen lassen. Dementsprechend sollte man den Strom erst einschalten, wenn sich der Pinsel am Werkstück befindet und auch wieder Abschalten bevor man den Pinsel wieder entfernt.

    Bezüglich der Gesundheitsgefährdung sollte man auch immer bedenken, dass Phosphorsäure zwar außer der ätzenden Wirkung nicht weiter giftig ist, sich aber darin beim Beizen unweigerlich Chrom und Nickelverbindungen bilden. Dementsprechend sollte man vom Dampf besser so wenig wie möglich einatmen. Ist mir trotzdem lieber als das Salpeter- und Flussäuregemisch.

  • Hallo,

    Ich habe schon einige Fronius Magic Cleaner repariert und mir da die dort verbaute Technik genau unter die Lupe genommen!

    Mein Fazit wäre das man am besten ein Batterieladegerät für Autobatterien mit entsprechender Stromstärke fürs Elektro beizen verwendet!

    Ich habe bereits mit einem 8 Amp. und 11 Amp. Ladegerät (Trafogeräte, keine Inverter) zum Nachbehandeln von Schweissnähten verwendet! Anstelle von Pinsel habe ich einen Schwamm ähnlich eines Schleifvlieses verwendet! Das ist besonders vorteilhaft weil ausreichend Elektrolyt im Schwamm gespeichert ist und man auch etwas mechanisch mithelfen kann!

    Elektropolieren oder Elektrochemisches Aufbringen von Schriften mit dem Fronius Magic Cleaner funktioniert etwas anders. Sollte aber auch geringen Aufwand mit einem Batterieladegerät auch möglich sein!

    Abschließend noch angemerkt, dass der große Vorteil ist das man nicht am WIG Gerät herumschrauben muss und sich nix versaut, weil die Elektrolytflüssigkeit ist doch nicht besonders verträglich für diverse Materialien!

    Bin schon gespannt auf euer Erfahrungen und Ideen zu diesem Thema!

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