Punktschweißen eines schweißgeprimerten Blechs mit WIG

  • Hallo,

    ich muss an meinem Bus eine neue Verstärkungslasche / "Schuh" über den Haupträger schweißen. Ich kann / hab nur WIG. Gestern mal ein paar erste Proben gemacht und das beste Ergebnis bei 2 überlappenden Blechen (ohne Primer) mit jeweils 1,5 mm Stärke ergab Punktschweißen ohne Lochung des oberen Blechs und ohne Zusatz (also kein Lochpunktschweißen) mit ca. 130 A für ca. 5 Sekunden ergibt sich das "Wurzelbild", wie es in TÜV-Reparatur-Leitfäden und Oldtimer-Zeitschriften beschrieben wird.

    Jetzt meine eigentliche Frage: da die Bleche konserviert werden müssen, soll alles vorher mit Mipa Rapidprimer (Schweißeignung nach Merkblatt 0501 vorhanden) gespritzt werden. Auch wenn die Überschweißeignung offiziell vorhanden ist, traue ich der Geschichte in Hinblick auf Poren / Festigkeit der Verbindung nicht wirklich bzw. habe noch keine Erfahrungen damit. Ich könnte deswegen eine "Lochpunkt-Schablone" anfertigen, nach der ich an den geplanten Schweißpunkten vorher den Primer mit Wattestäbchen und Aceton überall (auf allen Seiten der Bleche) entferne.

    Wie würdet Ihr das machen? 1.) einfach rüberbraten oder 2.) wie beschrieben, Primer entfernen?


    Rostschutz ist sozusagen sekundär bzw. kann nachträglich durch Öl / Fett hergestellt werden..

    Bitte um Eure Meinungen

    Grüße, Daniel

  • und wie sieht es mit der richtigen Technik aus? In der TÜV-Broschüre und den Zeitschriften ist immer die Rede von "Schweißhitze" vermeiden. Ist mir nicht klar, was die da meinen..wenn Verzug gemeint ist, o.k aber wenn die Gefahr von Aufhärtung gemeint ist dann wäre ja "langsames Schweißen" mit Stromanstieg und langem Stromabstieg angebracht..?!

    Also wie würdet Ihr das machen, eher kurz und doll (ich kann bis 180 A) oder eher langsam (wie bei mir mit 130 A und ca. 5 Sekunden)??

    • Offizieller Beitrag

    Also den Begriff "Schweißhitze" kenne ich nur in Verbindung mit einem Glühvorgang "aus der Schweißhitze heraus ..." und eine Aufhärtung bei dieser Blechstärke kann ausgeschlossen werden.

    Mit einem entsprechenden Aufsatz könntest Du die zwei Bleche auch ohne Bohrungen und Zusatzwerkstoff verschweißen.

    Und wenn es ein echter Schweißprimer ist dann braucht man diese auch vor dem schweißen nicht entfernen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe das vor "Jahrzehnten" auch mal gemacht, hier meine reinkopierte Dokumentation darüber:


    WIG Punktschweißen


    1. Beim verschweißen zweier Bleche (Überlappstoß) steht die Elektrodennadel in der Punktiergasdüse – am Anfang der Ausrundung.

    2. Beim Kehlnahtschweissen steht die Elektrode soweit heraus, bis ich damit in die Kehle komme.


    Einstellung an einer Froniusschweissmaschine:

    1. auf 2-Takt stellen

    2. Schweißstrom auf DC-

    3. gehe in das Hintergrundmenü - ◊

    • drücke + ganz rechts = Menü

    • auf SPt = Spot time

    • Sekunden einstellen (Achtung nach dem Punkten auf „off“)

    • auf Hintergrundmenütaste = raus aus dem Programm

    Einstellwerte:

    IS = 100%

    Iup = off

    I1 + I2 = Normal

    tdown = off

    IE = 100%

  • Abschleifen. Bei WIG muss zwingend alles blank sein

    Sonst ist das überschweißen kein Problem, mit entsprechenden Verfahren wie MAG oder LHS.

    Wird im Kran und insbesondere Brückenbau auch genau so praktiziert.

    Sehe ich auch so.

    Blank und sauber.. weil Du nicht weißt, wie genau der Primer verbrennt. Sonst gibts vielleicht Blasen, die man nicht immer sieht.

    ich meine... wenn so ein Primer "überschweißbar" ist, heisst das ja nicht, dass er bei WIG "spurlos" wegbrennt.

    Und falls man überkopf schweißt und daher der Zusatz sozusagen im Schmelzbad vom Werkstück weg will (normalerweise sinkt es ja nach unten, weil es schwerer als alles andere ist), würde ich erstrecht auf peinliche Sauberkeit der Fügeflächen achten.

    Gruß

    k-hm

    --

    Sherman DigiMig 200 Pulse

    Stahlwerk AC/DC Wig 200 Puls D

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