Formieren Formeln

  • Hallo,

    ich schweisse WIG Rohrte Cr Ni Stahl und muss die Innenrohrseite formieren.

    Suche verlässliche Quellen für die Berechnung von Gasdurchflussmenge, Spülzeit. Und Informationen zu Formiersystemen, da ich in der Vakuumtechnik schweisse, darf es sich nicht um Gummi etc sondern nur Reinmetallsysteme handeln.

    Am besten ein Lehrbuch über das Formieren als Tip.

    Vielen Lieben Danka049.gif

  • Moin,

    da kann ich dir das DVS Merkblatt 0937 (Wurzelschutz beim Schutzgasschweißen) ans Herz legen. Aufgrund des Copyright kann/darf ich es hier leider nicht rein stellen. Google sollte da aber weiterhelfen können.

  • Moin,

    bitte hilf mir kurz auf die Sprünge: Warum dürfen Formiervorrichtungen für Schweißungen in der Vakuumtechnik keine Gummiteile haben? Das stelle ich mir schwierig vor, ohne Gummi für eine richtige Abdichtung zu sorgen...

    Spülzeiten:

    a) Bei Formiervorrichtungen der bekannten Hersteller (z.B. Schnorrer, Jankus, Huntingdon etc.) sind üblicherweise erprobte Werte aufgedruckt

    b) Berechne das zu spülende Volumen in Litern, teile dies durch die Gasmenge in Litern/Minute und multipliziere das Ergebnis mit einem Verlängerungsfaktor --> Spülzeit in Minuten.

    Der Verlängerungsfaktor ist normalerweise 3-4, aber das ist kein Gesetz. Es gibt viele Faktoren, die für eine Abweichung davon sorgen können. "Verlässliche" Berechnungen gibt es deswegen nicht, nur Abschätzungen in Verbindung mit Probeschweißungen. Mit einem drei- bis vierfachen Volumenaustausch hat man aber einen guten Startwert.

    Die Anschaffung eines Restsauerstoffmessgeräts ist zu empfehlen, weil es sonst einfach nur Rätselraten ist, ob man schon schweißen kann oder nicht. Ja, kostet Geld, ist aber schnell wieder drin. Zwei Nähte, die du beim Kunden wegen Anlauffarben rausschneiden und neu schweißen musst, kosten wahrscheinlich mehr.

    Das DVS-Merkblatt 0937 ist tatsächlich ein guter Anlaufpunkt. Für DVS-Mitglieder gibt es die Merkblätter unter http://www.dvs-regelwerk.de kostenlos zum runterladen. Das Merkblatt wird in Kürze übrigens neu erscheinen, es lohnt sich also, dort öfter mal reinzuschauen.

    Noch etwas Literatur:

    https://www.pangas.ch/de/images/pang…m553-141660.pdf

  • Hi,

    Buschi

    Vielen Dank! ich check das mal aus!

    @BluesMan

    Die Rohre die ich zu Vakuumkammern verschweiße sind gewaschen und super sauber, das heißt wenn da Gummi an die Innenseite kommt und das eventuell beim, schweißen noch erwärmt wird, gast das Gummi (oder Kleber auch zb) Moleküle aus die sich an der Rohrinnenseite festsetzen.

    Für den Ultrahochvakuumbereich ist das ein Problem.

    Ich habe einen Werkstattbereich übernommen und da sind einfach sehr viele verschieden Systeme, leider die meisten mit Gummiartigen Material. Es gibt noch Alu-Kegel die in Frage kommen.

    Die Berechnung habe ich auch bei Linde Gas gefunden, da ist die Gasmenge auf 12L/min festgelegt. ich frage mich nur welche Gasmenge ich zum Berechnen nehmen soll, da ich die ja an meinem Gasauslass flexibel einstellen kann.

    Das mit dem Restsauerstoffmessgerät ist ein super Tip: danke

    Danke auch an villus

    Ich schau mir gleich alles an!

    Grüße

  • Die Rohre die ich zu Vakuumkammern verschweiße sind gewaschen und super sauber, das heißt wenn da Gummi an die Innenseite kommt und das eventuell beim, schweißen noch erwärmt wird, gast das Gummi (oder Kleber auch zb) Moleküle aus die sich an der Rohrinnenseite festsetzen.

    Für den Ultrahochvakuumbereich ist das ein Problem.

    Gut, das ist nachvollziehbar. Aber das sollte doch in den Griff zu bekommen sein, wenn die Dichtlippen weit genug weg von der Schweißstelle sind und sich dann eben nicht übermäßig aufheizen. Im Ultrahochvakuumbereich fehlt mir aber die persönliche Erfahrung.

    Wenn du sagst "bei Linde", dann meinst du vermutlich das Beispiel im "Tipps für Praktiker - Formieren", bei dem mit 12 l/min gearbeitet wird. Das ist, wie gesagt, ein Beispiel. Du kannst als Gasmenge jede beliebige wählen, da gibt es keine Regel. Als Anhaltspunkt:

    Je kleiner die Gasmenge, desto geringer wird der Gasverbrauch insgesamt, weil weniger verwirbelt wird und die Dichte des Gases (z.B. Argon - schwerer als Luft) sich stärker auswirken kann --> Verdrängungsspülung. Allerdings steigt damit auch die Spülzeit und damit insgesamt der Zeitbedarf.

    Hohe Gasmengen 10, 14, 20 l/min gehen schneller, sorgen aber auch für größeren Gasverbrauch. Da heißt es abwägen.

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