Bezeichnungen der verschiedenen Stahlsorten

  • Hallo zusammen,

    für eine weitere Aufgabe (kleinere Betonschalung) stehe ich gerade vor der Frage / Entscheidung, ob die Betonform aus 3 mm Edelstahl mit warm- oder kaltgewalztem Stahl erstellt werden soll.

    Welche Eigenschaften / Unterschiede (Vor- und Nachteile) weisen kaltgewalzte zu warmgewalzten Edelstählen auf?

    Es stehen 1.4301- kaltgewalzt und 1.4301 - warmgewalzt zur Auswahl. Was ist für den Betonformenbau besser geeignet, im Sinne von stabiler, härter?

    Und nicht zuletzt, wie sieht es mit den Schweißeigenschaften der beiden Stahlvarianten im WIG-Verfahren aus?

    BG - Reinhard

  • Danke @ niroclean, genau der Artikel, den ich gesucht habe.

    Zitat:
    "Warmgewalzte Produkte haben hervorragende Eigenschaften wie gute Plastizität, gute Schweißbarkeit, gute Zähigkeit usw. Im Vergleich zu warmgewalztem Stahl sind die Festigkeit und Härte der kaltgewalzter Stahl höher, aber seine Zähigkeit und Plastizität sind schlechter. Hier ist ein Vergleich der Eigenschaften von warmgewalztem und kaltgewalztem Stahl."

    ... aber wie sieht es mit der Schweißbarkeit bei kaltgewalztem Stahl aus? Könnte es da Probleme beim WIG-Schweißen geben?

    Da ich viele Laserteile ordern will, wollte ich bezüglich der späteren Schweißbarkeit des CR-Stahls sicher gehen.

    BG - Reinhard

  • Jeder der verschiedenen Dienstleister für Laserzuschnitte macht zu den angebotenen Stahlsorten andere Angaben. Der eine gibt explizit an, ob es sich um warmgewalzten oder um kaltgewalzten Stahl handelt. Wieder andere sagen dazu gar nix.

    Kann man aus den Stahlbezeichungen, z.B. 1.0976 S355 MC geb + geölt, entnehmen, ob es ein warm oder kaltgewalzter Stahl ist? Wofür steht 'MC'?

    Ist diese Stahlsorte für die Fertigung eines Schweißtisches generell geeignet?

    BG - Reinhard

    • Offizieller Beitrag

    Wofür steht 'MC'?

    MC steht für einen thermomechanisch gewalzten Stahl welcher auch zum kaltumformen (Kaltbiegen, Abkanten, Kaltflanschen oder Kaltbördeln) geeignet ist .

    Kann man aus den Stahlbezeichungen, z.B. 1.0976 S355 MC geb + geölt, entnehmen, ob es ein warm oder kaltgewalzter Stahl ist?

    Ja, daß "M" steht für thermomechanisch und diese Stähle werden oberhalb von 900°C verformt etc., also warmgewalzt.

    "C" = Eignung zum kaltumformen

  • Moing

    hab mal wieder daten in Linksammlung eingefügt (aber bitte schaut dennoch ob die EN Aktuell sind (da die immer wieder überarbeitet werden

    im Anhang Kurzbezeichnung von Stahlsorten (alt und Neu Din /EN) und NE-Metalle mit Aufschlüsselung

    Stahlbezeichnungen (Kurzzeichen, alt) nach DIN 17600

    Bedeutung einiger Bestandteile des Kurznamens (alt), nach DIN 17600

    Stahlbezeichnungen (Kurzzeichen, neu) nach EN 10027

    weitere Haupt- und Zusatzsymbole:

    Stahlbezeichnungen (Nummernsystem, alt + neu), nach EN 10027

    (gilt parallel zu den Namen, s.o.)

    Gußbezeichnungen (Kurzzeichen, neu) nach EN 1560

    Gußbezeichnungen (Nummern, neu) nach EN 1560

    Einteilung der Stähle

    a) Baustähle (S- und E-Stähle)

    b) Stähle für Oberflächenhärtung

    c) Vergütungs-Stähle

    d) Automaten-Stähle

    e) P-Stähle und Feinkorn-Baustähle

    f) Rohr-Stähle

    g) Stähle zum Kaltumformen (s. auch „Neue Werkstoffe für Karosserien“)

    h) Lager- und Feder-Stähle

    i) Werkzeug-Stähle

    j) Nichtrostende Stähle (Auswahl)

    Stahlguß

    Eisenguß

    NE-Metalle ( Nummernsystem)

    NE-Metalle (Mg)

  • Danke an Euch beide, alles nicht so einfach für einen Fachfremden.

    21 Seiten geballtes Fachwissen! Da wird es mir ja schon schwindelig beim Lesen.

    Wenn ich das bisher richtig verstanden habe, dann werden Stähle zuerst immer warm gewalzt und erst in einem weiteren Arbeitsgang u. U. noch kaltgewalzt und damit in ihrem Gefüge dichter und stabiler - ist das so generell richtig?

    Ja, daß "M" steht für thermomechanisch und diese Stähle werden oberhalb von 900°C verformt etc., also warmgewalzt.


    "C" = Eignung zum kaltumformen

    ok, ohne es jetzt nicht zu wissenschaftlich zu betrachten, die Stahl-Eignung 'MC' - Kaltumformen wäre m. E. doch für einen Schweißtisch gerade nicht erforderlich. Es ist nix gekantetes oder gebogenes vorgesehen.

    Ich frage mich aber, ob diese Kaltumformeigenschaft 'MC' bei einen Schweißtisch vielleicht hinderlich sein könnte, oder hat das für den vorgesehenen Verwendungszweck (Stabilität) keine Bedeutung?

    Der Laserbetrieb bietet das Material 1.0976 S355 MC geb + geölt an - ist das für den vorgesehenen Zweck ok? Oder was wäre besser geeignet?

    Mir geht es letztlich darum das richtige Material für die Aufgabe 'Schweißtisch' zu wählen. Wäre das vor benannte o.k.?

    BG - Reinhard

  • Zum Schweißtisch ,kommt halt darauf an welche Kräfte wirken , besser geht immer ,wie schon Mal im anderen tread erwähnt , bin selbst heavy Metal Guss gewohnt mit bis zu 200mm stärke ,aber hab auch für Kumpel einen gebaut ,( ist irgendwo im Forum, aber es ging dabei primär um Heckschaufel Traktor)

    Ich denk du willst so ne Lochplatte lasern lassen? (Wäre hier evt hardox 400-500 und Konsorten besser ,da deutlich stabiler bei weniger Material stärke, evt preislich gleich da weniger Material,mir geht es hier um die Löcher für die spann Vorrichtung finde s355 ned wirklich formstabil )

    Kommt halt immer darauf an was Mann macht ,bin halt mit Festschweißen und Vorschlag Hammer richten gewohnt bzw so hab i angefangen

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

  • S355 bedeutet ja, dass du eine Mindeststreckgrenze von 355N/mm^2 hast, unabhängig davon, was dahinter noch kommt. Damit ist das Material auf jeden Fall schon mal deutlich stabiler als normaler Wald- und Wiesen- S235. Dass sich das Material kalt verfomen lässt, ohne gleich zu reißen bedeutet nicht, dass es deswegen weniger aushält. Die ganzen Bausatzschweißtische die ich bis jetzt gesehen habe sind aus S355 und auch Siegmund verwendet diesen Stahl für die günstigeren Schweißtische, wenn auch mit einer Plasmanitrierung.

    Andererseits ist es immernoch ein relativ weicher Stahl. Wenn du mit dem Hammer kräftig drauf haust wirst du eine Macke drin haben.

    Als wesentlich härtere Alternative würde ich schauen, was die Variante aus RAX 400 mehr kostet. Das ist, wenn das vergleichbar zum bekannten Hardox 400 ist, gehärteter Stahl mit ca. 400 Brinell. Diese Verschleißbleche werden üblicherweiße für Kippermulden, Schürfkanten, Spaltermesser etc. verwendet und sind wirklich hart im Nehmen. Dafür ist die Bearbeitung von dem Material teilweise recht mühsam. Zusätzliche Löcher reinbohren ist mit normalen HSS Bohrern fast nicht möglich. Gelaserte Borhungen nachzureiben dürfte ebenfalls sehr interessant werden.

    Schweißen kann man es zumindest bis 12mm ohne Vorwärmen ganz normal mit SG2 Draht.

    Ich habe 500er Hardox für die Messer und die Führung an meinem Holzspalter verwendet und war sowohl erstaunt, was das Material aushält, als auch wie bezahlbar es ist. Normaler S235 hätte mich fast das gleiche gekostet.

  • Des mit bohren lässt sich machen ,dazu brauchst du Drehzahl , hab meine Löcher mit Hartmetall bohrer( und hier bei sehr wichtig sehr hohe Drehzahlen,bei mir 25000 U/min ,großer Stabfräser geht wie Butter). wie von Allesmassiv erwähnt Hardox ,Rax usw hat deutliche Vorteile ( ca1100-1300N/m2 streckgrenze , irgendwo in Linksammlung sind Datenblätter und Schweiß Anleitung von den Stahlsorten drinen ) ist ein Verschleiß stahl =deutlich resistenter gegen Abrieb , Schläge usw.

    Kauf mir öfters Privat solchen stahl , im Fachmarkt ist im Kilo Preis ca 20% teuerer als Wald Wiesen stahl (Fachmarkt bei mir ist eine Bagger Vertriebsfirma mit Hardox wearparts Niederlassung) im intert absolut Wucher preise ) und man kann superstabil und Leichtbau betreiben. such dir da ne Bagger Niederlassung de auch Werkstätten haben da geht immer was.

    Ich Kauf dort ein https://moertlbauer-baumaschinen.com/produkt-katego…rschleissteile/

    Ist bei mir in der Nähe

  • Danke für Eure Antworten. Das muss ich mir durch den Kopf gehen lassen.

    Des mit bohren lässt sich machen ,dazu brauchst du Drehzahl , hab meine Löcher mit Hartmetall bohrer( und hier bei sehr wichtig sehr hohe Drehzahlen,bei mir 25000 U/min ,großer Stabfräser geht wie Butter).

    Andy C - ist das ein Tippfehler??? Oder meinst Du tatsächlich eine Umdrehung von 25.000 U/min (fünfundzwanzigtausend)?

    BG - Reinhard

  • OK, solche Möglichkeiten habe ich nicht. Habe gerade mal den Preis für härteren Stahl angefragt - ist fast doppelt so teuer. Ich werde wohl bei S355 bleiben, zumal ich die Verschraubungslöcher in der Tischplatte noch kegelsenken muss. Die Plattendicke wird aber 10 mm dick. Die günstigen Schweißtische haben sogar nur 6 mm Plattendicke.

    Danke für Eure Unterstützung.

    BG - Reinhard

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