• Servus,

    bin neu im Forum und habe ein altes DDR Schweißgerät. Vorzugsweise für Karosseriebau.

    Heute geschweißt, leider habe ich eine Stufe zu hoch geschaltet und die Hauptsicherung kam. Da diese sich nicht in meiner Halle befindet, musste ich den Vermieter kontaktieren. Würde gern eine Sicherung in meiner Halle zwischen schalten. Was empfiehlt ihr zur Absicherung der Leitung. 16amp?

    Vielen Dank.

    Mit freundlichen Grüßen

  • Hallo Verschweisser.

    Diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten. Da müssen ein paar Fragen geklärt werden.

    1. Nutzt du die Halle Privat oder Gewerblich?

    Hat was mit Versicherungsschutz und Verantwortlichkeit zu tun.

    2. Wie groß und welcher Art ist die Hauptsicherung?

    3. Wieviel Leistung hat das Schweißgerät?

    Ich meine, wenn die Hauptsicherung jetzt mal angenommen 25A hat und die ist geflogen, dann bringt es nichts, dahinter eine 16A Sicherung zu schalten, da die ja dann noch ehr/zeitiger rausfliegen würde und du dann garnicht mehr vernünftig schweißen könntest.

    Solche Sachen werden von hinten geplant.

    Leistung Schweißgerät -> Größ und Art der Steckdose -> Länge und Querschnitt der Zuleitung für die Steckdose -> Größe und Charakteristik der Absicherung für die Steckdose -> Größere Sicherung in der Hauptverteilung (wenn möglich/erlaubt)

    Das sind so ein paar Grundsachen, die Vorher klar sein müssen.

  • Punkt1 ist aber unerheblich- das muß so oder so ordentlich, d.h. den aktuellen Vorschriften entsprechend angeschlossen werden.

    U.U. macht es aber sogar Sinn, wenn z.B. die Vorsicherungen beim Vermieter mit 25A abgesichert sind, in deiner Bude eine 16 oder 20A Sicherung vorzusehen. Mit entsprechend ausgeführten Steckern, etc.

    Dann fliegt das zwar etwas eher raus, aber du kannst es selber wieder einschalten.

    Besser wäre natürlich, entsprechend stark auszulegen, aber häufig als Mieter nicht möglich...

    Gruß, BK

  • Hallo Bastelkönig.

    Punkt 1 ist meiner Meinung nach nicht unerheblich, da im gewerblichen Betrieb zusätzliche Vorschriften gelten. Das fängt schon mit dem Fehlerstromschutzschalter an. Da ist dann der teure allstromsensitive FI Typ B gefordert und das wird auch durch die Berufsgenossenschaft überprüft. Im privaten Bereich reicht ein normaler FI. Im privaten Bereich ist auch die Wiederkehrende Überprüfung der Anlage nicht Pflicht.

    Also von da her ist es mMn schon wichtig für die Planung, ob die Nutzung Privat oder Gewerblich ist.

  • Hier ist mein DDR Schweißgerät. und hab somit den FI beim Vermieter ausgelöst.

    Ich nutze die Halle privat. Es ist ein 16amp Stecker. Wenn er eine 16amp Sicherung hat und ich auch, fliegen beide raus ?

    Vielen Dank.

    Mit freundlichen Grüßen.

  • Was stimmt denn nun?

    Im ersten Beitrag hast du davon geschrieben, das "eine Stufe zu hoch die Hauptsicherungkam"- also Überlast.

    Jetzt schreibst du, das der FI beim Vermieter geflogen ist- also zuviel Fehlerstrom, ggfls defektes Gerät, schadhafte Isolierung (kommt bei alten Geräten, gerade aus der DDR, häufiger vor, man hatte ja nix...).

    Das sind aber zwei völlig verschiedene Dinge.

    Und zwei gleiche Sicherungen /Leitungsschutzschalter, etc. hintereinander sind nicht statthaft, da es eine vorgeschriebene Auslösereihenfolge (Selektivität) damit nicht geben würde.

    Was ist denn eigentlich beim Vermieter verbaut?

    LS (welche Kat.) oder wirklich Sicherungen? Bei letzterem sollte da eigentlich eine 16A ausreichen, zumindest wenn du nicht Stundenlang im höchsten bereich brutzelst

  • Der Drehknopf in der Mitte stand auf eins und der untere auf vier. Versehentlich hab ich den Drehregler in der Mitte auf zwei geschaltet, statt den unteren zu betätigen. Daraufhin kam die Sicherung beim Vermieter. Diese ist nun wieder eingeschaltet. Ich frage ihn welche Sicherung er verbaut hat.

  • Hallo,

    das Problem bei diesen "Monstertrafogeräten" ist, dass diese einen sehr hohen Einschaltstrom haben.

    Dieser kann bis zum 3-4-fachen des Nennstromes erreichen. Dann bleibt zur Strombegrenzung nur mehr der ohmsche Leitungswiderstand der Leitung übrig. Und auslösen tut bei einem LS bei so hohen Strömen immer die Kurzschluss-Auslöseeinrichtung (Schlaganker). Die beste Einschaltstrombegrenzung

    erreicht man mit einer Drossel als Strombegrenzer. Wunder können diese auch nicht bewirken, aber in den meisten Fällen verhindern diese die hohen, steilen Einschaltstromspitzen.

    Der LS muss mindestens ein 16A Typ C sein.


    Folie1.JPG

    Gruß

  • Bezüglich Leiterquerschnitt kann man keinen 100% Rückschluss vom Kabeldurchmesser machen.

    Falls es sich um ein 5-adriges YM-J Kabel handelt, dann ist es eher ein 5.x1.5mm2 als  ein 5x2.5mm2.

    Und einen Leiterquerschnitt von 1.5mm2 darf man bei uns nach den geltenden Vorschriften mit max. 13A absichern.

    Folie2.JPG

  • Ich kann meinen Vorrednern nur Zustimmen. Ohne richtige Informationen ist es schwierig bis unmöglich dem Problem Herre zu werden.

    Das nächste Problem was ich sehe ist die Zuleitung zur CEE-Steckdose. Laut dem 3. Bild beträgt der Durchmesser der Leitung nur 10mm --> Daraus schließe ich, dass dort nur eine NYM-J 5x1,5mm² verlegt wurde. Wenn ich mich noch richtig Erinnere, dann darf die Leitungslänge bei 1,5mm² und 16A Absicherung 35m nicht überschreiten, da sonst bei voller Last die Leitung zu warm (heiß) wird und eventuell irgendwo etwas zu knistern anfangen kann.

    Und 35m Leitungslänge ist für eine Halleninstallation bei der die Verteilung nicht mal im selben Raum ist, sehr wenig.

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