Mehrlagenschweißen von Vollausteniten

  • Hallo!

    Bei vielen Uboot Stählen wird Niob hinzu legiert. ich habe mal etwas recherchiert, hat das etwas mit einer besseren Beständigkeit gegen Heißrissbildung zu tun wegen der stark erhöhten Manganwerte, die sehr stark das Austenitgebiet erweitern?

    • Offizieller Beitrag

    Meiner Kenntnis nach fügt man Mangan hinzu um die Heißrissbildung zu vermeiden.

    Niob fügt man hinzu, um die Ausscheidungen von Chromkarbiden, z.B. nach dem Schweissen und/oder einer Wärmebehandlung zu vermeiden, oder Festigkeitseigenschaften zu erhöhen.

    Der Stahl welchen Du in einem anderen Thema erwähntest wird ja im Vorfeld bei der Herstellung noch Lösungsgeglüht um bestimmte Eigenschaften zu erzeugen. Durch die Zugabe von Niob wird der Kohlenstoff schon vor dem Lösungsglühen gebunden, damit bei oder nach einer späteren Wärmebehandlung, z.B. wenn ihr nach dem Fräsen od. Schweissen noch einmal Glühen wollt, der Stahl keine Chromkarbide mehr bilden kann, d.h. die interkristalline Korrosion zu vermeiden.

  • Ich habe jetzt mal verschiedene Edelstähle verglichen und der Uboot Stahl bekommt seine erhöhten Festigkeitswerte unter anderem durch den zulegierten Stickstoff. Der Kohlenstoffgehalt ist mit 0,03% bei den Low Carb Stählen. Da sollte also nichts passieren. Ich nehme an, das man mit dem Niob die erhöhten Stickstoffanteile abbinden möchte, umd die Bildung von Chromnitriden zu mindern/zu vermeiden, da diese ja auch die Korrosionsbeständigkeit einschränken würden.

    Niob wirkt Kornfeinend und ist somit wohl gut gegen Heißrissbildungen.

    Aber ich denke in diesem fall ist es wirklich um den Stickstoff abzubinden.

    Im normalen Edelstahl sind max. 0,1% Stickstoff enthalten und in den Uboot Stahlsorten sind es dann schon 0,3 - 0,5 % Stickstoff bei der Sorte 1.3974 mit bis zu 4,5 - 6,5% Mn und Niob ist hier 0,1 - max. 0,3%

    Bei der Sorte 1.3964 0,2 - 0,35% Stickstoff mit bis zu 4 - 6% Mn und Niob ist hier < 0,25%

    Bei der Sorte 1.3952 sind es maximal 0,25% Stickstoff und diese Sorte kommtr dann auch ohne Niob aus.

    Diese Sorte hat aber auch nur die Hälfte an Mangan.

    Was wohl einerseits das Austenitgebiet sehr stark erweitert und damit die Heißrissempfindlichkeit fördert, aber andererseits, den Schwefel bindet und damit wesentlich weniger Ausscheidungen im Schmelzbad erzeugt und damit die Schweißbarkeit stark verbessert.

  • Es ist reine Neugier. Ich mußte mich jetzt aus beruflichen Gründen so viel mit dem Thema beschäftigen, das ich gemrkt habe, wie vielschichtig das ganze ist.

    Z.b. dachte ich es gibt nur Austenite.

    Dann liest man das es metastabile Austenite, Super Austenite mit geringem Delta Ferrit Gehalt und Vollaustenite ganz ohne Delta Ferrit gibt.

    Die stabilsten davon gegen z.b. Martensitishce Umwandlungen sind die Super Austenite, weil die sehr hoch legiert sind etc.

    Das ist halt alles interessant.

    ich hatte vorher als Scout nur mit Künstlern aus völlig anderen Bereichen zu tun.

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