Bau einer Statue aus einem Super Austenit

  • Warum überhaupt so dick? Da reicht ne 5er Wandung für des bisschen Kunst. Die Erben in 30 Jahren die das Teil zum Schrottie fahren freuen sich auch so über einen 4A Schrotthaufen in der Größenordnung. Des gibt Kohle...

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß ja nicht warum "eure" Statue/Statur aus solch dicken Material hergestellt werden soll, würde aber die komplette Werkstoffdicke anschließen (verschweißen).

    Eine Wärmenachbehandlung (Lösungsglühen nach dem Schweissen) dieser austenitischen Stähle ist, bei einer fachgerechten Ausführung, meist nicht notwendig und ein Spannungsarmglühen bei max. 450°C kann man sich sparen. (wurde hier schon erwähnt)

    Diesbezgl. würde ich aber mit den Stahlhersteller/-Lieferanten nochmals Rücksprache halten, wenn er es halt vorschreibt dann muss man es halt tun.

  • Mit welchem Schweißverfahren wird dann dieser UBOOT Stahl geschweißt?

    Schutzgas haben wir wie gesagt in sehr großen Mengen kostenlos erhalten und zwar Argon reinst.

    Und wieso ist bei WIG die Qualität besser als bei MAG?

    • Offizieller Beitrag

    Mit welchem Schweißverfahren wird dann dieser UBOOT Stahl geschweißt?

    Ich dachte Ihr wolltet eine Statue bauen ... . Bleibt wohl nur das WIG oder MAG übrig, oder Beides kombiniert.

    Schutzgas haben wir wie gesagt in sehr großen Mengen kostenlos erhalten und zwar Argon reinst.

    Sollte etwas übrig bleiben könnt Ihr es ja uns für die nächste Raterunde spendieren. Wenn es blöd läuft, wovon ich ausgehe, bleibt ihr eh auf das Gas "sitzen"d032.gif.

    Und wieso ist bei WIG die Qualität besser als bei MAG?

    Der Schweißer entscheidet über die Qualität einer Schweißnaht.

  • Das was übrig bleibt können wir gerne spenden.

    Da hab ich kein Problem damit.

    Aber warum soll es blöd laufen, oder wir auf dem Gas sitzen bleiben???

  • Kein Thema. Aber du hattest geschrieben wenn es blöd läuft, bleiben wir auf dem Gas sitzen. Wie meinst du das? Was soll den blöd laufen? Und soweit ich weiß braucht man auch beim MAG Schweißen Schutzgas. Nur nicht ben Argon reinst, sondern abgemischt mit anderen Gasen wie z.b. Co2 oder Helium oder Sauerstoff.

    Es sind übrigens mittlerweile entsprechende Firmen gefunden und auch die Verträge abgeschlossen worden.

    Dieses Thema kann also als beendet betrachtet werden.

    Vielen dank dann nochmal für alles an Hilfe.

    Ich werde mit unserem "Sponsor" die Tage mal sprechen, ob es für ihn okay wäre das Schutzgas euch zukommen zu lassen.

    Bräuchte dann halt entsprechende Daten von dem Forum hier.

    Die Fertigung etc. wird übrigens in Russland statt finden.

    Allerdings ist der Begin erst für das erste Quartal 2021 terminiert.

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben einen Lieferanten der uns sponsort, hier aber ausdrücklich nicht genannt werden möchte.

    Von ihm bekommen wir Argon reinst.

    Das hat 99,99997% Reinheit.

    Sorry, das habe ich dann wohl falsch verstanden in Form von: das Ihr schon, nur mit diesen Gas, "tonnenweise" beliefert worden seit, es also schon lagernd ist. Aber vermutlich spendiert er auch anderes Gas.

    Glückwunsch das alles bisher gut geklappt hat.

  • Wir haben jetzt auch Daten zum Schweißvorgang.

    Die Wurzellage wird unter Argon reinst mit WIG geschweißt.

    Aber nur die Wurzellage.

    Alles darüber dann MAG auch mit Argon, aber mit Aktivgasbestandteilen.

    Wie muß ich mir das vorstellen?

    Wir die Wurzellage dann erst abkühlen gelassen?

    Schutzgas gewechselt und dann MAG geschweißt???

  • Die wird bei den Materialstärken vermutlich von ganz allein abkühlen.

    Argon ist in den meisten Schweißschutzgasen drin - die Formulierung "MAG mit Argon, aber mit Aktivgasbestandteilen" hört sich irgendwie ziemlich holprig an. Ohne Aktivgasbestandteile wäre es ja MIG und nicht MAG (wobei ich nicht weiß, ob Helium hier auch als Aktivgas gezählt würde).

    PS: Wenn die Wurzellage WIG und der Rest MAG geschweißt wird, dann wechseln die vermutlich nicht nur das Gas, sondern gleich das ganze Schweißgerät.

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Das denke ich auch.

    Hab nachgefragt.

    Spreche halt mit dem russischen Schweißer englisch.

    Es wird zuerst unter Argon reinst (je höher die Qualität umso besser) zuerst die Wurzellage geschweißt.

    Ich nehme an das die dann auch schon soweit Flüssigkeits- bzw. Gasdicht ist, so wie die abschließende Verschweißung am Ende.

    Ist ja schon ein gutes Stück Metall und sorgfältig ausgeführt.

    Die wird später entsprechend verschliffen, damit sie völligst Anlauffarben frei ist.

    Dann wird das Schutzgas und das Schweißgerät gewechselt.

    Dann wird MAG weiter geschweit.

    Von den 5 cm Materialstärke werden "nur" 3 cm verschweißt.

    Die Einzelteile haben zapfen und passen so ganz exakt ineinander.

    Die 3 cm werden MAG geschweißt.

    Schutzgas ist dann 97% Argon, 2,5% Sauerstoff und der Rest Co2.

    Am Ende wird die Schweißnaht dann verschliffen mit der gesamten Statue und das ganze poliert.

    Deswegen wird der Uboot Stahl dann nicht der 1.3974 oder 1.3964 sein.

    Da ist Niob drin und deshalb nicht polierbar, ist genau das gleiche wie mit Titan.

    Es wird aber auch nicht der 1.3952, sondern es wird extra für uns eine optimierte Legierung ergossen, als Schmiedeblock hergestellt und nochmals umgeschmolzen für besonders hohe Reinheit.

    Von der Qualität her liegt das dann sehr nah bei den 1.3974 und 1.3964, nur eben ohne Niob.

    Fragt aber nicht was das kostet. . .

    ||

    Unserem Geldgeber ist das aber relativ egal. . .

    a040.gif

    Ich habe heute den Antrag gestellt ob ich hier Produktionsbilder einstellen darf wenn es dann los geht.

    Die Antwort war JEIN.

    Bestimmte Bilder vom Schweißen an sich ja, aber nur wenn man nicht zu viel von der gesamten Statue sieht, da gegen Oktober nächsten Jahres eine feierliche Präsentation der Statue in Berlin geplant ist.

    Danach wandert die Statue erstmal für 5 Jahre um die ganze Welt, auf alle möglichen Ausstellungen, bevor sie dann zu unserem Auftraggeber in die Sammlung wandert.

  • Ich versteh's nicht. Auf der einen Seite immer "Argon reinst" und "je höher die Qualität umso besser", auf der anderen Seite dann Argon mit 2,5% O2 zum MAG-Schweißen und dann verschleifen. So hoch kann der Qualitätsgewinn durch Reinargon gar nicht sein, als dass er durch MAG mit Sauerstoff und verschleifen nicht wieder flöten geht.

    Seit 30 Jahren ist der Standard zum MAG-Schweißen von nichtrostenden Stählen 2,5%CO2, nicht Sauerstoff. Warum? Weil Sauerstoff viel mehr Anlauffarben und Chromoxid erzeugt als CO2. Und warum wird nicht gebeizt, wie es zum Erreichen maximaler Beständigkeit ebenfalls seit x Jahren Industriestandard ist? Schleifen drückt viele winzige Chromoxidpartikel in die Oberfläche, was die Beständigkeit mindert. Da bringt Polieren dann auch nichts mehr.

    Das passt für mich alles nicht so recht zusammen. Aber ich nehme an, ihr werdet eure Gründe haben.

    Auf die Bilder bin ich auch gespannt... :)

  • Liegt vielleicht auch an der Übersetzung.

    Nur die Wurzellage wird mit Argon reinst und in WIG Ausführung geschweißt.

    Die wird dann entsprechend angeschliffen Anlauffarben frei zu sein.

    Danach MAG mit entsprechendem Schutzgas.

    Argon mit Co2 usw.

    Am Ende die Schweißnähte Beizen, dann alles glatt schleifen damit sie unsichtbar werden und dann auf Glanz polieren.

    Ich denke jetzt versteht man es.

  • Von den 5 cm Materialstärke werden "nur" 3 cm verschweißt.

    Dann ist mir aber der Sinn nicht ganz klar warum die Wurzellage unbedingt WIG sein soll. Bei einem Vollanschluss ok, aber bei einer nur teilweise durchgeschweißten Naht sehe ich da keinen Vorteil.

    schöne Grüße
    Tommy

  • Vielleicht schweißen sie auch die ganzen 5 cm. Die Übersetzung ist schwierig. Englisch mit tiefstem russischen Akzent.

    Die Wurzellage wird dann aber nur angeschliffen.

    Oder?

    Wie würdet ihr das machen?

    Dann werde ich da mal nachhaken.

  • Bild_2020-11-15_092544_autoscaled.png

    Ist das auf dem Bild dann auch Wurzellagenschweißen? Ich dachte das dabei immer zwei Teile verschweißt werden zwischen denen ein Luftspalt über die gesamte materialstärke ist.

    Aber auf diesem Bild sieht man ja. das die zwei Teile unter der Schweißnaht eine Fuge haben an der die zwei Stücke aneinander stoßen und an bzw. über diese Fuge wurde dann geschweißt.

    Ist das dann Wurzellagenschweißen?

    • Offizieller Beitrag

    Was man auf dem Bild sieht ist eine U-Naht (Fugenform), welche eigentlich beim Unterpulverschweißen seine Anwendung findet.

    Bild_2020-11-15_095352.png

    Ich denke bei solch einer Nahtvorbereitung wird es schwierig sein beim MAG die Nahtflanken "zu erwischen".

    PS. ich hoffe ja ihr baut nicht etwa eine Statue für Merkel... , tendiere aber eher Richtung Trump...

  • Was ist hier an der Nahtvorbereitung schlecht?

    Klär mich mal bitte auf.

    Den Witz mit Merkel und Trump kann ich nicht nachvollziehen. . .

    hae.gif

  • Sooo. . .

    Nur als Info!

    Ein entsprechender Schmiedeblock ist gekauft.

    Allerdings nicht aus einem 1.3964 oder 1.3974 das Niob enthält zur Kohlenstoffbindung und somit nicht schleif- und nicht polierbar ist.

    Wir habe einen entwas getunten 1.3952 gekauft, bzw. anfertigen lassen.

    Da es eine Legierung ist, die es so nicht gibt, haben wir ihr die Nummer gegeben 1.3954 KT gegeben.

    Der Preis für den entsprechenden Block liegt über 450.000 Euro.

    Wegen verschiedener Modifikationen usw.

    Nur falls jemanden mal interessiert was so etwas kostet.

    Sie enthält kein Niob und kein Titan, aber einen sehr niedrigen Kohlenstoffgehalt, zusammen mit anderen leichten Modifikationen und ist ebenfalls ein völligst amagnetischer Vollaustenit.

    Der Schmiedeblock wird extra nochmals umgeschmolzen und stammt aus Italien, da man dort weitaus größere Maßstäbe in der Schmiedebearbeitung hat wie in Deutschland ( hätte ich auch nicht gedacht).

    Das Material kommt aber aus Russland und wird dort auch fertig bearbeitetet.

    Fräsen, schweißen, schleifen...

    Das Matt strahlen für eine perfekt edle matte Optik wird in Deutschland gemacht.

    Materialstärke der Statue sind 40 mm und davon werden 30 mm verschweißt. Teilweise auch die gesamten 40 mm.

    Zum teil wird das auch über Pulverschweißen laufen.

    Wir haben einen Schweißer gefunden, der schon in Rente ist, aber mehr als 30 Jahre lang dicke, fette Uboote zusammen geschweißt hat.

    Das ganze Projekt wird, mit Logistik und allem drum und dran, vorsichtig geschätze 3 Millionen Euro kosten.

    Die Statue wird dann ab 2022 für 5 Jahre lang um die Welt reisen.

    Sie wird also überall zu sehen sein.

    Warum schreibe ich das alles?

    Ihr war nett und konstruktiv, ohne dumm oder beleidigend zu werden.

    Habt euch die Arbeit gemacht auf alles sehr nett zu antworten und fast wäre vielleicht sogar hier jemand aus dem Forum als Berater verpflichtet worden...

    Ich wollte euch wenigstens wissen lassen, was den jetzt aus dem Projekt wird.

    Richtig beginnen kann es natürlich erst dann, wenn die ganzen Corona Beschränkungen aufgehoben sind.

    Einreiseverbote usw.

    Bilder darf ich hier nur sehr bedingt posten, wenn es die ersten Bilder gibt.

    Wobei ich das nochmals final mit meinem Auftraggeber kl#ären muß.

    Das klingt jetzt nicht nett, aber ihn wird irgend ein Forum zum Schweißen in Deutschland vermutlich nicht interessieren.

    Mich aber schon!!!

    Deswegen werde ich versuchen hier zumindest Bilder der Schweißnähte usw. zu posten.

    Haltet die Ohren steif und bleibt gesund!!!

    Ihr seit ein sehr cooler Haufen.

    PS: Wenn fest steht was alles an Inertgas übrig bleibt, wird es gespendet werden. das konnte ich schon klären.

    Dazu wird aber die entsprechende Adresse, Lieferort oder was auch immer von dem Forum hier benötigt!

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