Frostschutzmittel in Schweissanlagen

  • Guten Abend,

    Ich habe in diversen Schweissgeräten eigentlich immer Destilliertes Wasser + Spiritus (von Ess war das so vorgeschrieben) oder das Mittel vom Hersteller (EWM zB) verwendet. Mir wurde stets abgeraten Kühlerfrostschutz zu verwenden aufgrund der Leitfähigkeit und das es zB bei Wig Brennern die Kanäle verstopfen soll.

    Bei meinem "neuen" gebrauchten AMT Hybrid 4000M war ich beim Kauf erst skeptisch, da ist Kühlerfrostschutz drin. Ein Blick in die BDA empfiehlt Fricofin, also einen Kühlerfrostschutz. Gefühlt ist die Kühlmittelanlage leiser als bei anderen Anlagen, zudem fühlt es sich besser schmierend an als zB das EWM Mittel an.

    Nun meine Frage an euch, mit was kühlt ihr eure Anlagen? Und wie sind eure Erfahrungen mit diversen (doch sehr teuren) Mittelchen?

  • Nun meine Frage an euch, mit was kühlt ihr eure Anlagen?

    Hallo,

    Wasser mit Spiritus gemischt. Aber bei meinen Schweißstrombereich (WIG und MIG/MAG) von 60-120A und Schweißzeitdauer < 10 Minuten ist die Kühlung eher gedacht, dass etwas durch die Schläuche rinnt:).

    Gruß

  • Würde immer nur das rein kippen was vorgeschrieben ist , bei Kühlgeräten ,aber meist wo Metall teile rohre ect drin sind hat Destiliert oder geschweige VE was nix verloren ( , bei Laser schneit anlagen weis ich VE Wasser Prozzes bedingt !!!)

    Berufs bedingt Als Maschinenschlosser (Schulungen Ausbildung)Kenn ich mich da aus

    habe auch lange zeit Motoren instand gesetzt (meist Motorrad Motoren)

    Thema Spiritus :>E85 greift Kunststoff an !!! Siehe Autos mit den Hype bei E10 , hierbei geht es nicht um den Motor , sondern Dichtungen ,Kunststoffteile Leitungen ect , ob dein altes auto E10 tauglich ist !!!

    Information über VE-Wasser oder Destiliertes wasser

    VE-Wasser (Voll-Entsalztes-Wasser - Härte ~0° dH, Leitfähigkeit <10 µS/cm) wird auch als demineralisiertes Wasser, deionisiertes Wasser oder destilliertes Wasser bezeichnet.

    VE-Wasser ist frei von Salzen bzw. deren Ionen und hat deshalb eine geringere Leifähigkeit als Trinkwasser. Voll-Entsalztes-Wasser ist bestrebt, sich mit Mineralien zu sättigen, daher entzieht es aus seiner Umgebung eben diese Mineralien.

    Aluminium verhält sich bereits bei einem leicht sauren pH-Wert passiv und unterliegt

    schon bei pH-Werten um 9 der Basenkorrosion. Der dabei gebildete Wasserstoff

    löst das weiche Metall auf.

    z.b Daten Von Motor:

    Frischwasserqualität erteilen die örtlichen Wasserwerke.
    Sind die Analysewerte des Frischwassers nicht bekannt, so sind diese mit Hilfe einer Wasseranalyse zu ermitteln.
    Bei Abweichungen der Analysewerte ist das Frischwasser aufzubereiten.
    ● pH-Wert zu niedrig: (VE oder Destiliertes wasser)
    Kann zu Korrosion an metallischen Bauteilen führen.
    – Zumischen von verdünnter Natron- oder Kalilauge. Kleine Probemischungen sind
    ratsam.
    ● Wasserhärte zu hoch:(ERST hier kommt VE oder Destiliertes wasser zum einsatz!!!
    Eine zu hohe Wasserhärte führt zu Kalkablagerung, die den Wärmeübergang vermindern. Dadurch kann es zu Überhitzungsproblemen kommen.
    – Abhilfe durch Mischen mit weichem, destilliertem oder vollentsalztem Wasser.
    ● Chloride und/oder Sulfate zu hoch:(ERST hier kommt VE oder Destiliertes wasser zum einsatz!!!)
    Ein zu hoher Chlorid- oder Sulfationengehalt führt zur Auflösung der Schutzschicht und
    damit zu Korrosion der metallischen Bauteile.
    – Abhilfe durch Mischen mit destilliertem oder vollentsalztem Wasser.
    Nach dem Aufbereiten des Frischwassers ist eine erneute Analyse durchzuführen.
    ● Bilder von schadhaften Bauteilen
    Siehe:
    – Typische Schadensbilder

    Analysewerte des Frischwassers (Zulässiger wert!!)
    pH-Wert bei 20 °C 6,5 bis 8,5
    Chlorid-Ionengehalt max. 100 mg/l
    Sulfat-Ionengehalt max. 100 mg/l
    Wasserhärte (Ionengehalt an Calcium und Magnesium) max. 3,56 mmol/l
    Umrechnung in andere Einheiten:
    Deutsche Grad: max. 20 °dH
    Englische Grad: max: 25 °eH
    Französische Grad: max: 35,6 ° fH
    mg/l CaCO3 (ppm) max: 356
    r

    Dieses ist Allgemein so ,nicht nur bei Auto !!!

    Frostschutzmittel ist nicht gleich Frostschutzmittel

    Frostschutzmittel bestehen zu 90% aus Glykol und 10% aus Zusätzen. Glykol gehört zu den Zuckerstoffen und sorgt für den Hauptteil des Frostschutzes. Die Additive sind für den Korrosionsschutz und die Schmierung vorgesehen. Diese Additive müssen aber exakt auf die Anfordernisse am Fahrzeug passen. Die Mischungen in den Gummischläuchen und in den Dichtungen je nach Hersteller variieren. Gibt man einem Fahrzeug nicht das exakt passende Frostschutzmittel, kann dies dramatische Folgen haben: Die Kühlerschläuche und die Zylinderkopfdichtung werden unweigerlich angefressen. So kann sich durch die Verwendung vom falschen Frostschutzmittel ein kapitaler Motorschaden einstellen

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

  • Aus dem Motorenbereich kenne ich das auch (gelernter Motorenschlosser). Mich verwundert nur etwas das die Schweissgeräte Hersteller alle „ihr“ Mittelchen empfehlen weil der böse Kfz Frostschutz das Schweissgerät zerstören würde.

    Nun sagt mir mein Hersteller das ich silikatfreien G12+ ohne weiteres verwenden kann und das dieser die Pumpe und Dichtungen besser pflegt als das Schweissgerätekühlmittel anderer Hersteller:)

  • bei Bearbeitungsmaschinen ist meist Fricofin drin (wird auch VW typische G12+ sein), nachteilig wird wohl das der Wärmeleitwert schlechter ist ,

    aber egal Wenn Hersteller dies empfiehlt würde ich dies auch rein machen (Garantiefall)

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

  • Ja, ich werde da auch alles ordentlich spülen und dann frisch befallen. Ist mir lieber einmal alles auf stand zu haben und die Anlage gut zu pflegen. Ich will ja schließlich noch lange freue an der Maschine haben.

    Gerade hab ich noch 2 neue Binzel 501 Brenner für 60€ ersteigert. Nachteil ist das der Schalter oben montiert ist, vielleicht lässt sich die griffschale ja ändern oder umbauen

  • Eine mögliche Erklärung für die unterschiedlichen Vorgaben der Hersteller hätte ich:

    Beim Schweißgerät kommt hinzu, dass der Brenner ja strom Führt. Ist die Kühlmittelpume geerdet und das zu schweißende Werkstück hat Verbindung mit dem Boden kann durch ein elektrisch leitfähiges Kühlmittel Strom zwischen Kühler und Schlauchpaket fließen, was dann zu elektrochemischer Korrosion führt. Die Spannung beim Wig Schweißen ist mit ca. 20V erheblich höher als die elektrochemische Spannung zwischen Kupfer, und Aluminium. Somit ist auch das Korrosionspotential größer und die Inhibitoren im Kühlerfrostschutz reichen ggf nicht mehr aus.

    Die Spezialkühlmittel haen nur eine sehr geringe Leitfähigkeit, somit ist die Korrosion stark verlangsamt. Ist die Pumpe potentialfrei verbaut, sollte das eigentlich keinen großen Unterschied mehr machen.

  • Ja, manche WIG Geräte reagieren empfindlich darauf, wenn das Kühlmittel Strom leitet. Da kann die HF auf die Elektronik schlagen.

    Daher empfehlen manche Hersteller Kühlmittel mit geringer Leitfähigkeit. Andere aber nicht.

  • Bei meiner gebraucht gekauften S5 muss der Vorbesitzer auch mal auf Kühlerfrostschutz gewechselt haben. Ich hatte dann irgendwann Probleme mit dem Strömungswächter. Noch ein paar Monate später fing das Schlauchpaket an Pfützen zu machen...

    Jetzt ist wieder original Lorch-Kühlmittel drauf, auch wenn das Zeug schweineteuer ist. Der Strömungswächter meckert leider immernoch gelegentlich. Wahrscheinlich hängt da noch irgendwo einer von den Gummibröseln von der alten Leitung drin.

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • 0F52DEBA-41FF-4F27-9C35-A990D47A3543.jpegIch habe inzwischen, nach einigem Stunden testen, entgegen der Herstellerempfehlung (und auf Empfehlung des Schweisstechnikbetriebs der unsere Maschinen in der Firma betreut) nun richtiges Schweissgerätekühlmittel eingefüllt.

    Nach dem ablassen habe ich im Tank eine Art grünen Gries vorgefunden, also wurde erstmal den über mehrere Stunden hinweg mit destilliertem Wasser gespült bis alles komplett sauber war. Dann das Kühlmittel eingefüllt und nun wird die Maschine erstmal ein paar Wochen so betrieben und dann wieder gespült und neu befüllt. :)

    Ich habe den Gries zum größten Teil aus dem Brenner und dem Kühler geholt, ich denke das der ungeeignete KFZ Frostschutz da ordentlich was zugesetzt hat. Nun bleibt der Brenner kühler, die Pumpe ist schön leise und ich hab n ruhiges Gewissen:)

  • Ich vermute auch das der Brenner ordentlich dicht sitzt. Man sieht nun richtig das das neue Kühlmittel viel alten dreck raus spült und quasi alles reinigt

  • Ich grabe das hier mal aus, weil es ja ums selbe Thema geht.

    Im Eingangsposting steht:

    Zitat

    Ich habe in diversen Schweissgeräten eigentlich immer Destilliertes Wasser + Spiritus (von Ess war das so vorgeschrieben)

    Kann mir jemand sagen, in welchem Mischungsverhältnis das von ESS vorgeschrieben war?
    In meiner Anleitung steht nur deren Fertigmischung, und die ist für den Hobbygebrauch im Keller nicht unbedingt notwendig würde ich vermuten.

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