Thermische Belastbarkeit von (WIG-)Schweißnähten

  • Hallo miteinander,

    ich bin gerade dabei einen Halter für Stickstoffbehälter zu schweißen und da dieser u.U. hin und wieder etwas flüssigen Stickstoff (-196 °C) abbekommen könnte, stellt sich mir die Frage ob die Schweißnähte das aushalten sollten.

    Um das mal genauer zu schildern damit ihr euch das vorstellen könnt:

    ein 50 L Behälter mit flüssigem Stickstoff ist in einer Kippvorrichtung eingebracht an der man den Behälter über einen Hebel kippen kann, sodass aus einem kleinem Loch an der Oberseite der flüssige Stickstoff rausläuft. Bisher sind zum Abfüllen in kleinere Dewargefäße immer 2 Personen notwendig gewesen. Einer kippt langsam sodass N2 rausläuft, der andere hält das Dewar darunter. Das Dewargefäß auf den Boden zu stellen ist keine Option, da dann beim Kippen eigentlich alles daneben geht (der Boden ist auch begrenzt belastbar).
    Also habe ich einfach einen Halter mit langem Henkel geschweißt.

    Sollten die Schweißnähte das im Normalfall aushalten wenn die gelegentlich flüssigen Stickstoff abbekommen? Diese Dewargefäße sind recht teuer und sollten nicht zu Bruch gehen.

  • Dafür ist das Material ausschlaggebend (Gefäß)!! Danach richtet sich der Schweißzusatz ! Alles andere ist Mumpitz


    Also das Gefäß wird damit nicht verschweißt. Es wird nur in den Halter gesteckt. Ich mach mal n Bild von dem Teil (habe das in 30 min aus Metallresten zusammengebastelt, Optik ist egal ;))

    Also ich möchte in das Teil nicht mehr Zeit als nötig investieren (um auf Nummer Sichert zu gehen müsste ich es nochmal ohne zu Schweißen basteln). In dem Teil sind auch mehr Schweißnähte als nötig , ich würde es aber dennoch gerne ruhigen Gewissens einsetzen...

  • Im Anhang Betriebstemperatur -196-1000°
    Auch manche croni29/9 sind auch zum Teil von -192 bis 1100° Betriebstemperatur certifiziert
    Hilft dir aber nix wenn du Standart stahl oder Standart Edelstahl hernimmst wird bei den Temperaturen ähnlich springen wie altes Glas . Was du als Material brauchst sind hoch Nickel legierungen um die kaltzzähigkeit zu haben

  • Moin,

    dafür reicht ein simpler 1.4404 mit entsprechendem (artgleichen) Schweißzusatz (z.B. 1.4430). Jeder austenitische CrNi-Stahl ist kaltzäh, alle unsere Behälter für tiefkalt verflüssigte Gase ("Stickstoffkannen") bestehen daraus.

  • Moin,

    dafür reicht ein simpler 1.4404 mit entsprechendem (artgleichen) Schweißzusatz (z.B. 1.4430). Jeder austenitische CrNi-Stahl ist kaltzäh, alle unsere Behälter für tiefkalt verflüssigte Gase ("Stickstoffkannen") bestehen daraus.

    gut zu wissen, danke dir! Ich hatte gehofft mein simpler warmgewalzert Stahl ist ausreichend.

    @AndyC: danke dir, genau sowas habe ich gesucht! Bin übrigens auch aus Bayern ;) (inzwischen leider nicht mehr)

  • Warmgewalzter ("schwarzer") Stahl ist in diesem Fall schon aus zwei Gründen nicht angebracht:

    1. Bei starker Abkühlung versprödet er stark. Das wird nicht sofort zum Problem, erst bei schlagartiger Belastung. Das könnte aber z.B. passieren, wenn man mit der Halterung irgendwo anschlägt.
    2. Schwarzer Stahl hinterlässt auf der Oberfläche des Dewars Spuren, die zu Korrosion führen können. Die unlegierten Partikel reiben sich in die Oberfläche des CrNi-Stahl ein und stören dessen Passivschicht. Sieht man oft CrNi-Blechen, die mit schwarzen Stahlbändern verpackt/gesichert wurden.

    Viel Erfolg! :)

  • Marks GmbH verkauft auch an private. Bei den Mengen, die du da brauchst, wirst du aber vielleicht auch beim Schlosser um die Ecke gegen einen Beitrag an die Kaffeekasse fündig.

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

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    ich hab das Teil heute mal testweise kurzzeitig in flüssigen N2 getaucht und dann behutsam auf den Boden "geworfen". Es ist nichts gerissen, aber ich glaube das war schon ne knappe Nummer (und ist jetzt wahrscheinlich eh schon "angeschlagen"). Aber kein Problem, ich baue es nochmal aus oben genanntem Edelstahl.
    Vielen Dank für eure Ratschläge!

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