• Servus Jungs,

    frage mich zur Zeit warum eine E 42 0 RR 12 eine Kerbschlagarbeit nur bis 0°C hat.
    Warum ist das so? Warum wird die Spröde wenn's Kälter wird?
    Warum wird die nicht so legiert, damit die Elektrode mind. bis -20°C geht?
    Oder liegt das an der Umhüllung.

    Ein ganz einfacher billiger MAG SG2 Zusatz hat ja auch eine Kerbschlagarbeit von -20°C.
    Wo liegt der Unterschied?

    Zerbrecht Euch mal den Kopf!! :x:

    MfG
    Johannes

  • Moin,

    jeder unlegierte Stahl wird spröde, wenn's kälter wird. Die Frage ist nur, wieviel. Die 0 bedeutet, dass eine Kerbschlagarbeit >47J bei 0°C garantiert wird. Unterhalb dieser Temperatur wird's weniger werden. Bessere Werte sind mit dem Umhüllungstyp (R oder RR, also Rutiltyp) nicht drin. Wenn du bessere Werte (also >47J@ -20°C) willst, musst auf einen rutilbasischen Typ gehen, oder sogar gleich eine basische Elektrode wählen. Nachteil dabei ist die stärkere Spritzerbildung und die schlechte Schlackenentfernbarkeit. Die Elektrodenauswahl ist also immer ein Kompromiss zwischen mechanischen Gütewerten, Verschweißbarkeit, Nahtaussehen, Zündverhalten und Schlackeentfernbarkeit.

    Dass beim MSG-Schweißen bessere Werte erreicht werden, liegt am Gasschutz und damit an der besseren Reinheit des Schweißgutes.

    Gruß,
    Thomas

  • Umhüllungstyp Bedeutung Beschreibung

    R / RR: Rutil / Dick-rutil Universale, sehr beliebte Standardelektroden für Schweißungen an verschieden Baustählen. Feines, glattes Nahtaussehen bei guten mechanischen Gütewerten. Sehr gute Zünd- und wiederzünd-eigenschaften und somit leicht zu beherrschen (geeignet für Anfänger). Gebildete Schlacke kann leicht entfernt werden. Geeignet für Heftarbeiten.

    B: Basisch Herausragende Zähigkeits- und Festigkeitswerte bzw. mechanische Gütewerte. Grober Tropfenübergang. Eingeschränkte wiederzündfähigkeiten auf Grund von basischer Umhüllung. Daher nicht geeignet für Heftarbeiten. Universal einsetzbar im Stahlbau jedoch mit hohem Bedarf an der Nachbearbeitung der Schweißnaht(naja so schwierig is des heute nicht mehr ,und es hat ja auch einen sinn das sich diese nicht selbst abhebt) so wie hohem Anspruch an das Können des Schweißers (ist auch nicht mehr so Schlimm ,wichtig hohe leerlaufspannung ab 65V bei oerlikon ). Geeignet für hochfeste Stähle.
    gibt auch BASISCHE Fallnaht elektroden

    RB :Rutil-basisch Rutil-basische Elektroden bilden den Kompromiss zwischen den „R“ und „B“ Typen von Stabelektroden. Sehr gut geeignet für steigende Schweißnähte (Steignähte) und Wurzellagen am Rohr. Wird auf Grund der Eigenschaften bevorzugt im Rohrleitungsbau verwendet. Auf Grund von basischen Anteilen jedoch ebenfalls nicht zum Heften geeignet.

    C: Cellulose Hervorragend geeignet zum Schweißen in fallenden Positionen (Fallnähte) auf Grund von geringerer Schlackenbildung. Somit wird die Gefahr von vorlaufender Schlacke beim fallenden Schweißen minimiert (Schlackeneinschluss). Gute mechanische Gütewerte.

    RC: Rutil-cellulose Kompromiss zwischen Umhüllungen der Typen „R“ und „C“. Universale Anwendungen im Stahlbaubereich und relativ leicht zu beherrschen. Ermöglicht ebenfalls das Schweißen von Fallnähten und gilt als „Allround“ Elektrode. (Allround = kann alles ein Bischen aber nix perfekt !!! deshalb gibt es Spezial Elektroden für Fallend und Steigend usw.)

    A: Sauer Bietet schwächere mechanische Gütewerte als andere Umhüllungstypen jedoch mit sehr feinem Tropfenübergang. Äußerst dünnflüssiges Schweißgut und auf keinen Fall für Zwangslagen geeignet. Vereinzelt noch als RA (Rutil-Sauer) Elektrode in Deutschland zu finden.

    dies sind nur die Haupttypen: gibt doppelmantel usw.....

    ich selbst verwende Sehr oft Basische Elektroden (meist Doppelmantel), Für Zwangslage schweißen , da ich die Bauteile nicht drehen kann , macht wanne Position evt nur 10-20% aus , bei standart stählen schwör ich auf "Oerlikon Spezial" bei st37 , oder bis St50 "oerlikon Extra" , hab zwar böhler auch Aber Die oerlikon neigen nicht so schnell zum Kleben

    Bei Basischen (bei manche typen > 65Volt leerlauf spannung) und cellulose elektroden ist Manuelle Arcforce regelung vom Vorteil (kurzlichtbogen) bzw. gibt für Cell Schweißen eigene Parameter

    Du musst je nach bedarf die Elektrode Auswählen genau dafür gibt es Nicht nur EINE Schweißelektrode
    dies wird eigentlich immer recht schön erklärt Bei Den Schweißzusatz Herstellern "Handbücher Frei downloadbar"

    Werkstoffnorm DIN EN 10 027:

    Kennbuchstabe Streckgrenze Gruppe1 Gruppe2

    E 355 G1  C
    Maschinenbaustahl 355N/mm²  unberuhigt vergossen  mit besonderer Kaltumformbarkeit

    Bezeichnung nach Verwendungszweck und Streckgrenze 
    zum Beispiel S235JR+C S = Stähle für Stahlbau 235 = Mindestreckgrenze 235 N/mm² JR = 27J Kerbschlagzähigkeit +20° C = Kaltumformbar

    Kennziffer Anwendungsbereich (S235JR+C)
    D= kaltumformbare Stähle, E= Maschinenbaustähle ,H= Hochfeste Flacherzeugnisse , L= Stähle für Leitungsrohre , P= Stähle für Druckbehälter , R= Schienenstähle , S= Stähle für Stahlblau (S235JR+C)

    Kerbschlagzähigkeit (S235JR+C)

    +20C 0C -20C -30C -40C -50C -60C
    JR J0 J2 J3 J4 J5 J6 =27Joule
    KR K0 K2 K3 K4 K5 K6 =40J
    LR L0 L2 L3 L4 L5 L6 =60J





    1 Joule= 1 Newtonmeter= 1Wattsekunde

    C = Kaltumformbar (S235JR+C)

    anhand dieser Spezifikation sucht mann den Schweißzusatz aus , in diesen Fall wäre die : E 42 0 RR 12 eine Kerbschlagarbeit nur bis 0°C ausreichend

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

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