*** Frage an die Moderatoren: Ich denke, ich habe diesen Post nicht ins richtige Unterforum getan. "Schweissgeräte" wäre vermutlich besser geeignet. Könntet Ihr das wohl noch verschieben?
Hallo zusammen,
dies ist mein erster Post, also ganz kurz zu meiner Person: Ich heisse Simon, komme aus der Schweiz und habe mir von einigen Monaten obiges Schweissgerät/Plasmaschneider gekauft, bin totaler Anfänger und will damit einfach hobbymässig ein bisschen schweissen. Die psychologische Schwelle, dass meine Schweissnähte ein bisschen schöner sind als sie es vermutlich mit MIG geworden wären, ist inzwischen erreicht - aber schön sind sie noch lange nicht.
Nun habe ich jedoch ein Problem mit diesem Schweissgerät, und möchte gerne Eure Meinung dazu einholen:
Erstens mal: Auf der homepage von Vector Welding und des Händlers, von dem ich es gekauft habe, steht, dass es neben HF-Zündung auch Lift-Zündung beherrscht, sowie verschiedne AC-Kurvenformen (Sinus, Rechteck, etc.). Beides kann es, wie sich nach Erhalt des Gerätes herausstellte, nicht. Damit kann ich leben. Ich machte den Händler darauf aufmerksam, sagte aber zugleich, dass ich mit dem leben kann. Geändert hat er die Beschreibung auf seiner Homepage nicht, auch bei Vector-Welding steht das nach wie vor drin. Naja.
Aber nun zu meinem weit grösseren Problem, welches ich für ein absolutes Killerkriterium halte: Das Gerät kann man im Set mit einem Pedal kaufen. Ich habe das Pedal (aus Versehen zwei davon) etwas später direkt bei Vector-Welding bestellt. Als ich es ansteckte, sprang der Strom nach der Zündung sofort (mit minimal gedrücktem Pedal) auf etwa 130A. Mit beiden Pedalen. Durchdrücken liess den Strom auf 200A steigen.
Ich habe den Händler angeschrieben, worauf er mir schrieb, er habe das an VW weitergeleitet. Die werden mich dann direkt kontaktieren. Taten sie nicht. Auch nach mehrfacher Nachfrage per Mail. Also nochmals beim Händler nachgefragt. Er antwortete, dass er es soeben selber probiert habe, mit dem Ergebnis, dass das kein Defekt sei, sondern ein "konstruktionsbedingtes Merkmal". Lustige Formulierung, finde ich. Diese Antwort ging per CC an VW, mit der Aufforderung an VW, mich direkt zu kontaktieren. Dies taten sie mehrere Tage lang nicht. Auch nach mehreren Nachfragen. Als ich schliesslich anrief, sagte man mir am Telefon, sie hätten das getestet. Die Geräte und Pedale funktionieren einwandfrei. Worauf ich ihnen ein Video der Fehlfunktion schickte.
Dann wieder lange Funkstille. Wieder mehrere Nachfragen per Mail, dann wieder ein Anruf. Man habe das Problem beheben können. Ich müsse die Zahnstange ein bisschen nach oben ziehen. Sie schicken mir noch am selben Tag ein Video. Wieder mehrere Tage und Nachfragen später bekam ich dieses Video. Ich tat, wie angeleitet, und tatsächlich konnte der angezeigte Schweissstrom (mit unterdrückter Zündung per Pedal von 10-200A geregelt werden. Aber: Hinten am Pedal hat es ein Poti. Laut Anleitung kann man damit den Maximalstrom zwischen 20 und 200A einstellen. Tatsächlich aber waren bei mir nur 170-200A möglich.
Dies ist nun meine Kernfrage, die ich Euch als Profis mal fragen möchte: Seid Ihr der Ansicht, dass es eine wesentliche Einschränkung darstellt, wenn man beim Betrieb mit Fusspedal den Strombereich nur marginal verstellen kann? Ich finde, damit ist ein Betrieb mit Pedal nur in hohen Strombereichen möglich.
Der Grund, warum ich das frage, ist, ganz kurz zusammengefasst Nachtrag: So kurz wurde es leider doch nicht.
Vektor Welding hat die Kommunikation mit mir daraufhin abgebrochen. Notabene: Es gab keine Beschipmfungen oder dergleichen, nur meine klare Formulierung, dass ich eine vollumfängliche Kostenrückererstattung inklusive Rücksendekosten (aus der Schweiz notabene ca. 50 Euro) erwarte.
Als ich den Händler nochmals anschrieb, antwortete er mir mit cc an VW, dass ich das Gerät und die Pedale direkt an VW schicken soll. Er habe das mit denen so abgemacht, da ich (Zitat) "mit dem Gerät verständlicherweise unzufrieden" sei. Aber ich wollte das von VW selber lesen. Und eine Bestätigung, dass es keine Reduktion der Rückerstattung geben werde aufgrund von Verschleissspuren etc.
Und dann eben: Funkstille. Und Anrufe von mir wurden nicht entgegengenommen. (seitens VW)
Schliesslich wandte ich mich wieder an den Händler, und schrieb ihm, dass er mein Vertragspartner und somit in der Verantwortung sei, somit müsse ich das nun von ihm einfordern. Ich drückte dazu auch mein ehliches Bedauern aus.
Die Antwort war, dass es sich ja schliesslich um ein Problem mit dem Pedal handle. Er könne das auch reproduzieren. 20-200A laut Spezifikation, 170-200A tatsächlich. Ich solle halt selber entscheiden, ob ich damit leben will oder nicht. Und sonst solle ich die Pedale an VW zurücksenden. Das Schweissgerät jedenfalls funktioniere einwandfrei. Von mir frei übersetzt: Das geht mich nichts an.
Das machte micht nun wirklich wütend. Und entsprechend deutlich (aber ohne Beschimpfungen) fiel meine Antwort aus.
Daraufhin schrieb er mir, dass er mir kulanterweise eine Rückerstattung des Kaufpreises (natürlich nur des Schweissgeräts ohne Mehrwertsteuer - die hatte ich ja in der Schweiz entrichtet) gewähren wird, aber ich müsse das Rücksendeporto übernehmen. Was ich nicht akzeptieren wollte und m.E. auch nicht akzeptieren muss. Ich hätte es vermutlich sogar akzeptiert, weil mir der Händler bis zu diesem Mail sympatisch war, und ich dachte, er sei wirklich daran interessiert, das Problem zu lösen. Nach diesem Mail jedoch war ich einfach nicht mehr bereit, neben den etwa 100 Euro für Verzollung etc, weiteren 100 Euro für zwei Pedale, auf denen ich sitzenbleibe, nochmals 50 Euro hinzublättern. Und dies noch als "Kulanz" hinzunehen.
Ausserdem müsse ich den Schukostecker wieder anbringen. Worauf ich ihm schrieb, er solle mir doch einen zusenden, dann werde ich das tun. (in der Schweiz verständlicherweise nicht sehr einfach zu beschaffen).
Dann ein gehässiges Mail, er organisiere den Rücktransport, aber vom Rückerstattungsbetrag werden sämtliche Beschädigungen abgerechnet. Insbesondere das NICHT ORGINALE Netzkabel. Kurz: Er entscheidet selber, wieviel er mir rückerstatten wird. Im vorherige Angebot hätte (sic) er auf diesse Reduktion verzichtet.
Das wurde jetzt doch etwas länger. Aber eben: Meine Kernfrage ist oben in Fett gekennzeichnet: Darum geht es mir im Wesentlichen. Ich finde, das Wort "Kulanz" hat hier überhaupt nichts verloren. Es handelt sich nicht um eine Kaufrückabwicklung aufgrund von Nichtgefallen, sondern um einen Mangel am Gerät. Sehe ich das falsch?
Ich bin gespannt, wie Ihr das seht. Ich selber habe wirklch gar nicht erst versucht, dünne Bleche mit dem Pedal zu schweissen.
Gruss
Simon
P.S. Den Namen des Händlers will ich vorerst hier nicht nennen. Ich habe ihn aber darüber informiert, dass ich diese Frage hier stellen werde.
P.P.S: Ich habe noch herausgefunden, dass, zumindest mei meinem Gerät, bei tatsächlich erfolger Zündung der Schweissstrom unmittelbar nach der Zündung (minimal gedrücktes Pedal) auf 60A springt. Fairerweise muss ich dazu aber sagen, dass der Händler davon noch keine Kenntnis hat.