MIG/MAG Elektra Beckum 160/60 ET Combi auf 220V

  • Mir ist ein MIG/MAG-Geräte „zugelaufen“, das mir, da ich keine Bedienungsanleitung dazu habe ein paar Probleme macht. Nachdem, ich mir im Internet die Finger wund gesucht habe, habe ich den Eindruck die Bedienungsanleitung dazu gibt es nicht mehr. Aber zu Problemstellung:
    Wenn ich das Teil bei mir in der Garage an 380V anschließe, haut es nach wenigen Versuchen ein oder zwei der drei Sicherungen heraus. Das Problem hatte ich auch schon mal mit einem 380V-Heizgebläse, so dass ich mal zunächst davon ausgehe, dass der Stromanschluss nicht so doll ist.
    Im Verteiler sind drei Sicherungen vom Typ AEG ELFA E14 H25A 380V montiert. Da das Haus recht alt ist, können die Dinger aus der Steinzeit stammen. Die technischen Daten vom Gerät und von den Sicherungen habe ich als Foto beigefügt. Sind die Sicherungen zu schwach?
    Als Alternative habe ich über 220V nachgedacht. Angeblich kann das Gerät dass und mein 220V-Anschluß verträgt mein E-Hand-Schweißgeräte, welches mit max. 200A daran zieht ohne die Sicherung auszulösen. Am Gerät ist ein Ein- und Umschalter (da fehlt lediglich der Drehknopf, läßt sich aber schalten) der die Wahl zwischen 380 und 220V lässt. Nun befindet sich am Gerät lediglich ein Stromkabel mit dem großen roten Stecker. Es sieht auch nicht so aus, als ob ein weiter Stromanschluss „gekappt“ wäre.
    Wie aktiviere ich die 220-V-Variante. Stecke ich den großen Stecker in den entsprechenden Anschluss, stelle den Wählschalter auf 220V und der Strom wird nur über eine Phase gezogen oder hole ich mir einen 380V-220V Adapter, gehe an die normale Steckdose und wähle 220V aus? Einen Schaltplan vom Gerät habe ich im Netz gefunden. Da ich kein Elektriker bin kann ich ihn nicht wirklich lesen. Ich möchte auch nicht durch blindes Probieren das Gerät „zerschießen“.
    Hat jemand einen Tipp für mich?

  • Hallo,

    Dein Gerät arbeitet entweder mit 220 V Einphasenstrom oder mit 380 V "Einphasenstrom".
    Bei ner Drehstromsteckdose sind 3 Außenleiter ("Phasen"), N und PE vorhanden. Zwischen 2 Außenleitern liegen 380 V an, von einem Außenleiter auf N oder PE 220 V. Dein Gerät ist dafür gedacht dass es an eine solche Steckdose angesteckt wird und dann mittels des 220/380 Umschalters entweder 1 Außenleiter und der Neutralleiter durchgeschalten werden (= 220 V Einpasig) oder 2 Außenleiter (= 380 V "Einpasig").

    Es gibt die Möglichkeit das Gerät im 220 V Betrieb mittels Adapter an eine Schukosteckdose anzuschließen, dabei musst du beim Anschließen der CEE-Kupplung des Adapters genau drauf achten, dass im jetzigen Stecker des Schweißgeräts genau die Kontakte kontaktiert werden, die im Schlatplan mit L1 und N bezeichnet sind (!). PE selbstverständlich auch.

    Und noch wegen den Sicherungen: Für den "normalen" Betriebsstrom des Geräts reichen 25 A locker aus, da würde auch ne 16 A Absicherung reichen. Das Problem ist der Einschaltstrom, hier ist die Auslösekennlinie (Trägheit) des Sicherungsautomaten wichtig. Heute sind die Typen B,C und D (mit zunehmender Trägheit) gebräuchlich, außerdem noch K (Trägheit zwischen C und D, aber sensibler bei Dauerlast), der Typ H wie bei dir wird heute nicht mehr angeboten und liegt im Vergleich noch vor B.
    Für Schweißgeräte sollte es mindestens C sein

    schöne Grüße
    Tommy

  • Hallo tommy,
    vielen Dank für die informative Antwort. Könnte die Verwendung eines Vorschaltgerätes hilfreich sein? Gibt es die überhaupt für 380V?
    Schöne Grüße vom Niederrhein
    Peter

  • Meinst du damit ein Gerät das den Anlaufstrom begrenzt?
    Sowas gibts bestimmt, neue Sicherungen dürften aber deutlich günstiger kommen.
    Die Frage ist auch ob es Sinn macht, denn im Schweißgerät wird ja sobald du den Brennertaster drückst der Haupttrafo über ein Schütz eingeschaltet (und gleichzeitig auch der Drahtvorschub). Bei Geräten mit besonderen Zündkennlinien mag das anders sein, in deinem Fall ist das Gerät halt so konzipiert dass ab diesem Moment die volle Leistung zur Verfügung steht und sich die Anlaufstrombegrenzung möglicherweise ungünstig auf das Zündverhalten auswirkt

    schöne Grüße
    Tommy

  • So, ich habe jetzt ein wenig probiert. Ich habe einen Adapter auf Schukostecker besorgt und angeschlossen. Die Sicherung flog dann wieder raus. Aber es war einer der Automaten, die auch im Betrieb mit 380v rausgeflogen sind. Ich habe das Gerät dann an eine Steckdose angeschlossen, die in einem anderen Stromkreislauf ist. Damit könnte ich bis zur maximal möglichen Einstellung schweissen.
    Also ist es, wie Tommy schon vermutet hat der Sicheunrgstyp der nicht passt.
    Also hier nochmal: vielen Dank für den Tipp. Der war goldrichtig. Ich muss mal sehen wer mir die Automaten wechseln kann.

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