Umgang mit Wolframelektroden

  • Während ich noch auch mein Schweißgerät warte wälze ich allerlei Literatur und schaue mir Lehrfilme an. Dabei kamen mir zwei Fragen zu den Wolframelektroden in den Sinn. Ich hatte so eine Nadel wohl noch nie im vollen Bewusstsein in der Hand a0150.gif

    1. Es heißt das man beim Eintauchen der Wolframelektrode in das Schweißgut, und das wird mir sicher einige male als Anfänger passieren ;-), die Nadel nur mit Hilfe von Trennschneiden und neu Anschleifen wieder verwenden sollte. Wolfram selber hat aber einen Schmelzpunkt von fast 3700° C. So hat man eigentlich den Eindruck das ein reines Anschleifen ausreichen müsste, aber anscheinend findet dort eine tiefergehende Verunreinigung statt (z.B. Ionenaustausch). Brechen soll man sie nicht da es zum aufspleißen der Nadel führen kann. Ich nehme an, das gilt dann auch für den Seitenschneider. Wie handhabt Ihr das in der Praxis, oder sollte ich mir die Flex schon mal bereit legen?

    2. Beim Anschleifen soll man ja auf den Längsschliff achten, aber neben Schliffwinkel und Konzentizität hat auch das Schleifbild selber Einfluß auf den späteren Lichtbogen. Wobei gilt je feiner desto besser. Jetzt habe ich noch einen Korund-Schleifstein an meinem Doppelschleifer der nur eine grobe Körnung hat (ich glaube 40ger Korn) und einen feineren sogenannten Wasserstein den ich aber so gut wie nie benutze. Daneben besitze ich noch zwei Schleifmaschinen mit Diamantscheiben zum schleifen meiner HSS-Drehstähle, Stechbeitel und Hobelmesser. Auch hierzu hätte ich gerne mal eine Einschätzung ob es in der Praxis entscheidend ist, ob ich die Nadel nach dem Schleifen am groben Korundstein nutzen kann oder noch besser mit der Diamantscheibe nachschleifen sollte?
    Es kann sicher nicht schaden die Elektrode nach dem schleifen mit z.B. Aceton zu säubern um die Schleifpartikel zu entfernen.

    Besorgt habe ich mir erst einmal die grauen WC 20 1,6 und 2,4 mm.

    Wehret den Anfängen!

  • Hallo!

    Nicht alles so ganz ernst nehmen was da sicher richtig erläutert wird.
    Willst doch nicht gleich prüfpflichtige Nähte im KKW-Bau schweißen?!
    Ich schweiße im Montagebereich in temporärer Vorvertigung oder direkt auf der Baustelle.Praxis pur über viele Jahre.
    Um eintauchen oder kleben bleiben nicht soviel Sorgen machen,Nadel wieder ablösen(drehen oder abbrechen,seltener)geht nicht so schwer wie es klingt und passiert am Anfang öfter und später ab und zu.
    Wolframeinschluss oder Reste wegschleifen.Nadel anschleifen Schleifbock geht gut,in Längsrichtung.Beim Schleifen siehst an den Funken das Du Verunreinigungen wegschleifst oder Wolfram.
    Auf Baustelle schleif ich auch am liegenden Winkelschleifer auf Trenn- seltener Schruppscheibe(zu grob).In Vorfertigungen gibts manchmal spezielle Maschinen zum Wolframelektroden schleifen,Staubabsaugung,korrekkte Winkel und zentrisch inklusive.Oft tuts auch nur ein Schleifbock.Beim Trennen:durchschleifen nicht brechen,kein Druck ausüben.Geht.
    Also alles ein wenig lockerer angehen.
    Und bevor es einen Aufschrei gibt.Wir reden hier von Hand schweißen. Für zB. mech Orbitalschweißen sind die Anforderunge an den Elektrodenschliff schon genauer.
    Werden Deine Schweißungen filigraner,(zB.wenig Ampere,dünnstes Blech)sind logischerweise bessere Schliffe nötig.

    Also beim Üben auf Brennerführung ohne Kontakt mit dem flüssigen Schweißbad achten.Klingt leicht,geht am Anfang sehr schwer!

    Übrigens gab es mal einen prämierten Jugend forscht Beitrag,mit einer rotierenden Wolframelektrode bei Handschweißungen das Festkleben zu verhindern.

    Gutes Gelingen

    Gruss Argonierer

  • Hallo Argonierer,

    danke schon mal für Deine Antwort. Ich habe mir schon gedacht das die Realität etwas anders aussieht. Das erlaubt mir auf jeden Fall eine bessere Einschätzung.

    Viele Grüße

    Christofer

    Wehret den Anfängen!

  • Simple Idee, der hat sich einfach ein paar Gedanken gemacht. Sowas gefällt mir.
    Der hätte wahrscheinlich das Zeug und bring es bis zum Ingenieur ;)

    Wehret den Anfängen!

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